Blumenkohl pflanzen

Blumenkohl pflanzen

Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) zählt vermutlich zu den Gemüsesorten mit den meisten verschiedenen Namen. Außer als Blumenkohl ist er als Traubenkohl, Käsekohl, Karfiol, Blütenkohl, Minarett-Kohl oder Italienischer Kohl bekannt. Diese Vielseitigkeit setzt sich auch im Sorten-Angebot fort.

Blumenkohl vorziehen
Blumenkohl in Großaufnahme

Blumenkohl ist eine der anspruchsvolleren Kohlarten, aber der Anbau lohnt sich trotzdem. Sofern man einige Tipps beherzigt, wird man mit einer reichen Ernte und einem vielseitigen Gemüse belohnt.

Wenn man es richtig anstellt, kann man von Juni bis zum ersten Frost durchgehend Blumenkohl ernten. Dafür muss man allerdings auch sehr früh mit dem Vorziehen der Blumenkohl-Pflänzchen anfangen. Für eine erste Ernte im Juni, solltet ihr im Januar, spätestens im Februar den Blumenkohl säen. Das kann im beheizten Gewächshaus oder im Zimmer-Gewächshaus auf der Fensterbank geschehen.

Bunte Blumenkohl-SortenDie Samen werden nur mit etwa zwei Millimeter Erde bedeckt und die Erde sollte durchgehend feucht gehalten werden. Sobald sich die ersten Blätter gebildet haben werden die Pflänzchen pikiert und wachsen im Abstand von etwa fünf Zentimetern noch eine Weile weiter. Am besten, ihr pflanzt die kleinen Blumenkohl-Pflanzen direkt einzeln in kleine Töpfchen oder Anzuchtgefäße aus Zellstoff oder anderem verrottbarem Material, dann ist das Auspflanzen später einfacher. Nach etwa sechs Wochen sind die Blumenkohl-Pflänzchen groß genug, um ins Freiland ausgepflanzt zu werden.

Der richtige Standort ist wichtig

Blumenkohl benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden. Zudem sollte der Boden tiefgründig und locker sein. Größere Steine oder eine oberflächliche, flache Humusschicht mit darunterliegendem verdichtetem Boden bekommt dem Blumenkohl nicht gut.


Harte Fakten rund um Blumenkohl
Pflanzabstand: 45 x 60 cm | Aussaat im Treibhaus: ab Januar | Aussaat Gewächshaus: Mitte März bis April | Freiland-Aussaat: Mitte April bis Mitte Mai | Ernte: Juni bzw. Juli bis Mitte November | Boden: locker, kalkreich und humos | Blumenkohl ist ein Starkzehrer | Gute Nachbarn: Buschbohnen, Endivien, Erbsen, Gurken, Rote Bete, Sellerie, Spinat | Schlechte Nachbarn: Kartoffeln, Kohl, Knoblauch, Porree, Rhabarber, Schnittlauch, Zwiebeln

Nährwerte von 100 Gramm Blumenkohl:
25 Kalorien | 1,9 g Eiweiß | 0,3 g Fett | 5 g Kohlenhydrate, davon 2 g Ballaststoffe


Blumenkohl ins Freiland pflanzen

Man sollte immer reichlich Pflänzchen vorziehen, sodass man beim Auspflanzen die Wahl hat, welche Pflanzen man verwenden möchte. Es werden dann nur die kräftigsten Pflänzchen ins Freiland ausgepflanzt. Das Beet sollte zuvor ausreichend gelockert und gegebenenfalls mit Kompost nachgedüngt werden. Bei Kalkmangel kann ein wenig nachgekalkt werden, der Blumenkohl mag es kalkig. Mehr zu diesem Thema findet ihr auf unseren Seiten zur Bodenverbesserung.

In kühleren Gebieten und im Zweifel, ob es noch einmal Frost geben könnte, sollte unter Lochfolie oder Vlies ausgepflanzt werden. Die Pflanzen werden im Abstand von etwa 50 Zentimetern Roter Blumenkohlausgepflanzt. Es gibt einjährige und zweijährige Sorten. Die Einjährigen werden aus nahe liegenden Gründen häufiger verwendet: Es geht schneller und man muss sich über den Winterschutz der Pflanzen nicht den Kopf zerbrechen.

Blumenkohl ist ein Starkzehrer, deshalb sollte er besonders in der Phase des zügigen Wachstums mehrfach nachgedüngt werden. Stallmist oder Kompost ist dafür gut geeignet, man kann aber auch mit Kunstdüngern nachhelfen. Um den Stickstoffgehalt im Boden zu erhöhen, kann das Beet auch schon beim Auspflanzen gemulcht werden.

Blumenkohl steht zwar gern sonnig, kann aber in Zeiten sehr starker Sonneneinstrahlung Schaden nehmen. Es ist ratsam die Pflanzen in dieser Zeit zu schattieren. Am einfachsten erreicht man das, indem ein großes Blatt abgebrochen und auf den Kopf des Blumenkohls gelegt wird. Außerdem muss regelmäßig ausreichend gewässert werden, sofern es nicht genug Niederschlag gibt. Der Boden sollte stehts feucht sein. Dabei besonders im Sommer darauf achten, dass nicht nur die Oberfläche nass ist, sondern das Wasser auch bis an die Wurzeln vordringt. Zwei Wochen vor der Ernte wird das Düngen komplett eingestellt und noch einmal mehrfach gründlich gewässert, damit der geerntete Blumenkohl nicht zu viel Nitrit enthält.

Wann ist Blumenkohl reif?

Blumenkohl wird nach etwa fünf Monaten reif, das heißt man kann bei früher Aussaat bereits im Juni Blumenkohl ernten. Der Blumenkohl kann auch länger im Beet stehenbleiben und später geerntet Romanescowerden. Man kann bis zum ersten Frost ernten. Wer ausreichend pflanzt, hat also ein halbes Jahr lang frischen Blumenkohl.

Blumenkohl-Sorten

Der bekannteste Blumenkohl ist hierzulande die klassische weiße Variante, es gibt aber viele verschiedene Varianten des Blumenkohls. Es gibt zum Beispiel den Romanesco in grün, gelbrünen Blumenkohl, gelborangen Blumenkohl, aber auch spektakuläre Farbschläge in Violett oder Rot. Die Färbung dieser Sorten wird durch Anthocyane hervorgerufen. Anthocyane sind in der Pflanzenwelt häufig vorkommende Farbstoffe. Sie tauchen zum Beispiel auch in Rotwein, Rotkohl oder grünem Spargel auf. Anthocyane wirken im menschlichen Körper als Antioxidantien und sollen damit angeblich bestimmten Krankheiten vorbeugen, wie zum Beispiel Krebs.

Einfacher anzupflanzen:

Romanesco ist übrigens einfacher anzupflanzen als Blumenkohl. Das gilt auch für Brokkoli und (noch einfacher) Sprossenkohl (Neuaustrieb des Grünkohls im Frühjahr).

Blumenkohl-Schädlinge

  • Kohlfliege
  • Raupe des Kohlweißlings
  • Raupe der Kohlrüben-Blattwespe
  • Erdflöhe

Bildquellen

  • Blumenkohl in Großaufnahme: Horia Varlan @ flickr.com, CC BY 2.0
  • Bunter Blumenkohl: Stephen Garcia @ flickr.com, CC BY-NC-ND 2.0
  • Roter Blumenkohl: Nicolas Raymond @ flickr.com, CC BY 2.0
  • Romanesco: tin.G @ flickr.com, CC BY-NC-ND 2.0