Birnbaum pflanzen

Birnbaum pflanzen und pflegen – Birnen ernten

Birnbaum

Der Birnbaum, oder auch die „Kultur-Birne“, gehört zu den ältesten Kulturpflanzen des Menschen und wird schon in Schriften der Antike erwähnt. Birnbäume als Hochstamm gepflanzt, benötigen viel Platz im Garten, weil ihre Kronen sehr groß werden. Es gibt allerdings auch kleine Sorten, Veredelungen und nicht zuletzt Erziehungs- und Schitttechniken, die den Birnbaum auch für kleine Gärten oder gar den Balkon interessant machen.

Conférence BirnenEin Säulen-Birnbaum kann man zum Beispiel auch auf dem Balkon unterbringen, solange die Pflanze dort genug Sonnenlicht abbekommt. Einige Baumschulen bieten sogar Wunsch-Veredelungen an. Dort könnt ihr die gewünschte Birnen-Sorte auf eine kleinwüchsige Unterlage aufveredeln lassen, sodass der Baum insgesamt kleiner wird, als das bei der Birnensorte normalerweise der Fall wäre. Die Faustregel ist immer: Die Krone wird immer in etwa so groß wie das Wurzelsystem (und umgekehrt). – Bei kleinwüchsiger Grundlage wird also auch die Krone nicht sehr groß.

Wuchsformen: Hochstamm, Halbstamm und Busch

Die wichtigsten Wuchsformen bei Birnbäumen, wie bei allen anderen Obstsorten auch, sind Hochstamm Halbstamm und Busch. Der Hochstamm hat eine astfreie  Stammhöhe von etwa 180 bis 210 Zentimetern, bevor der erste Ast abzweigt. Halbstämme haben eine Stammhöhe von 100 bis 120 Zentimetern, Birnen-Büsche haben eine Stammlänge von 60 bis 80 Zentimetern.

Die beiden letztgenannten Varianten sind auch für kleinere Gärten geeignet, weil der Kronendurchmesser geringer ist, beziehungsweise durch Schittmaßnahmen klein gehalten werden kann. Ebenfalls gut geeignet für kleine Gärten ist die Spalierform, die sich aus den kleineren Wuchsformen gestalten lässt oder auch direkt in der Baumschule erworben werden kann. Bei der Spalierform werden die Äste des Birnbaumes an Pfosten oder Gittern befestigt, den sogenannten „Obstspalieren“. Dadurch benötigen die Äste nur in zwei Dimensionen Platz und können zum Beispiel an warmen Hauswänden oder parallell zu Grundstücksgrenzen platziert werden. Die „flache“ Gestaltung der Aststruktur und die niedrige Wuchshöhe erleichtern auch die Ernte der Birnen enorm. Allerdings ist eine regelmäßige Pflege und fachkundiger Rückschnitt vonnöten um die Spalierform dauerhaft zu bewahren und die Erträge zu steigern.

Standort für den Birnbaum

Einige Birnensorten haben bis auf wenige Ausnahmen ähnliche Bedürfnisse, wie ein Apfelbaum. Diese Ausnahmen können allerdings wichtig sein. Auch Birnen mögen tiefgründige Böden, gerne auch mit Lehmanteil. Sandböden sind bei Quittenunterlage ebenfalls geeignet, also wenn die Birne auf eine Quitte aufgepfropft wurde. Anders als Birnen am Baumbei Äpfeln mögen Birnen allerdings keine hohe Luftfeuchtigkeit. Ganz im Gegenteil: Birnbäumen kann es oberirdisch kaum heiß und trocken genug sein und im Gegenteil zu Apfelbäumen kommen sie mit praller Sonne im Sommer prima zurecht.

Deshalb sollte der  Birnbaum südlich oder südöstlich von etwaigen Gebäuden oder anderen Bäumen gepflanzt werden, damit er genügend Sonne abbekommt. Dadurch bleibt die Pflanze gesund und die Früchte werden groß und saftig. Der perfekte Boden für den Birnenanbau ist kalkarm und nicht zu feucht. Wie der Apfelbaum mag die Birne keine „nassen Füße“, daher sollte sie – besonders bei schweren Böden – nicht in Senken gepflanzt werden, wo sich das Regenwasser sammelt.

Ein weiterer Faktor neben Temperatur, Licht und Boden ist der Wind: Es gibt Sorten, die mit häufigemNashi Birnen Knospen Wind in raueren Lagen nicht sehr gut zurecht kommen. Man sollte daher von vorneherein eine Sorte wählen, die zu den Witterungsbedingungen in eurer Gegend und speziell in eurem Garten passt. Viele Tafelbirnen sind für windige Lagen ungeeignet, eine robuste Wirtschaftssorte wäre hier die bessere Wahl.

Zur beantwortung der Frage, welche Birne für euren Garten die richtige ist, reicht manchmal schon der Blick über den Gartenzaun: Fragt am besten einfach in der Nachbarschaft, welche Sorten dort stehen. Oft wissen regionale Baumschulen auch recht gut, welche Birnbaum-Sorten in der Region am besten gedeihen. Wer sich jetzt schon über die verschiedenen Birnen-Varianten informieren will, findet weiter unten auf dieser Seite die häufigsten Birnensorten mit einer kleinen Kurzbeschreibung.

Birnen pflanzen

Wie immer beim Pflanzen von Bäumen gilt: Der Durchmesser des Pflanzlochs sollte doppelt so groß sein, wie der Wurzelballen. Bei wurzelnackten Pflanzen einfach großzügig ausheben, damit die Wurzeln von ausreichend lockerem Boden umgeben sind, um gut anwachsen zu können.

Falls mehrere Bäume gepflanzt werden, sollte ein Mindestabstand von drei Metern eingehalten werden. Das hängt natürlich von der Größe der gewählten Sorte oder Veredelung ab, daher kann der empfehlenswerte Pflanzabstand auch darüber liegen. Die meisten Birnbäume erreichen einen Kronendurchmesser von drei bis vier Metern, je nach Kombination der Sorten (siehe weiter unten), sollte auch der Abstand gewählt werden. Hat ein Baum einen Maximaldurchmesser von drei Metern, der Nachbar einen von vier, sollte der Abstand: mindestens dreieinhalb Meter betragen. – Rechenweg für Doofe: (3:2)+(4:2)=3,5

Birnbaum schneiden

Der erste Schnitt bei Birnbäumen – der Frühjahrsschnitt – wird in der Regel etwa Mitte Februar durchgeführt, wenn die langanhaltenden und strengen Fröste vorbei sind. Vereinfacht ausgedrückt werden beim Frühjahrsschnitt alle Schosstriebe entfernt und alle Triebe, die nach innen wachsen – das heißt in die Krone hinein, statt in Verlängerung der Hauptäste von innen nach außen. Dadurch wird die Krone aufgeräumter und lichtdurchlässiger. Damit ist sichergestellt, dass die Sonne im Sommer alle Blütenknospen und später die Früchte erreichen kann. Nur mit ausreichend Sonne ist sichergestellt, dass die Früchte reif und lecker werden.

Zudem kann man durch den Schnitt die Kraftverteilung, das Wuchsverhalten und damit die Ergiebigkeit von Obstbäumen steuern. Dabei gilt die Faustregel: Je steiler ein Trieb wächst, desto schneller treibt er und desto wahrscheinlicher ist es, dass er ausschließlich Blattknospen enthält und keine Früchte tragen wird. Bei jungen Bäumen erfüllen die Blatt-Triebe einen wichtigen Zweck: Sie sind wichtig für die Photosynthese und versorgen den jungen Baum mit ausreichend Energie. Man sollte also nicht unbedingt alle Blatttriebe entfernen, damit der Baum noch mit ausreichend Sonnenenergie versorgt wird.

Der Sommerschnitt

Alte Birnen-Sorten

Die in Deutschland am häufigsten anztreffenden Birnensorten sind (in dieser Reihenfolge) Alexander Lucas, Conference und Williams Christ. Hier eine Liste der bekanntesten alten Birnensorten:

  • Alexanderbirne (“Alexander Lucas”, bekannt seit 1870)
  • Conference (bekannt seit 1894)
  • Williams Christ (bekannt seit 1770)
  • Gellerts Butterbirne (bekannt seit 1820)
  • Petersbirne (bekannt seit 1750)
  • Gute Luise (bekannt seit 1796)
  • Clapps Liebling (bekannt seit 1860)
  • Bürgermeisterbirne (bekannt seit 1800)
  • Boscs Flaschenbirne (bekannt seit 1810)
  • Champagner Bratbirne (bekannt seit 1797)

 

Birnensorten nach Verwendungszweck

Man kann Birnen nach Verwendungszweck unterscheiden. Folgende Sorten werden in der Regel unterschieden.

Tafelbirnen

Tafelbirnen sind jene Birnen, die man einfach vom Baum pflücken und roh genießen kann. Die Birne in ihrer klassischen und unverfälschten Form, so wie sie auch am häufigsten in Deutschland gegessen wird. Doch Birne ist nicht gleich Birne: Das Aroma der unterschiedlichen Tafelbirnen-Sorten unterscheidet sich teilweise erheblich. Dazu mehr weiter unten bei unserer Vorstellung der einzelnen Birnensorten.

Kochbirnen

Kochbirnen werden erst durch Kochen oder Backen essbar, beziehungsweise schmackhaft. Verschiedene Gerichte im Norden Deutschlands enthalten Kochbirne, zum Beispiel Steckrübeneintopf oder “Birnen, Bohnen und Speck”. Kochbirne passt auch gut zu Wildgerichten, zu Rindfleisch und natürlich zu Desserts. Außerdem sind Backbirnen als Beilage für viele Gerichte geeigenet.

Zu den Kochbirnen-Sorten zählen:

  • Gieser-Wildeman-Birne
  • Griese Bern
  • Lange grüne Winterbirne
  • Rote Kochbirne
  • Wein-Bergamott-Birne

Mostbirnen

Mostbirnen sehen oft nicht besonders appetitlich aus. Das macht aber nichts, weil sie nicht für den direkten Verzehr gedacht sind, sondern für die Most-Herstellung angepflanzt werden – also für die Herstellung von Birnen-Wein. Häufig stehen Mostbirnen-Bäume auf großen Streuobstwiesen, weil der Anbau aufgrund der häufig recht geringen Größe der Früchte nur in größerem Umfang Sinn macht. Im Garten stehen Mostbirnen fast nie.

Dörrbirnen

Birnensorten wie die Palmischbirne oder die Rote Pichlbirne eignen sich gut um daraus Dörrobst, in diesem Fall Dörrbirnen, herzustellen. Dörrbirnen werden entweder als ganze Frucht gedörrt, wie es in der Schweiz und in Österreich verbreitet ist, oder zuvor in feine Scheiben oder Schnitze geschnitten und dann auf eine Schnur aufgezogen und an einem warmen und trockenen Ort gedörrt, oder im Ofen auf niedrigster Stufe und bei leicht geöffneter Ofentür getrocknet.

 

Birnensorten nach Reifezeit

Man kann Birnensorten auch nach Reifezeit unterscheiden. Wer Platz für mehrere Birnbäume hat, kann durch geschickte Auswahl fast das ganze Jahr selbst angebaute Birnen genießen; entweder frisch, eingemacht, gedörrt oder auch als Schnaps.

 

Sommerbirnen

Conference

Die Conference gehört zu den ältesten Birnensorten und ist die in Deutschland am weitesten verbreitete Birnensorte. Ihre großen, grasgrünen und graugefleckten Birnen findet man fast ganzjährig in jedem deutschen Supermarkt.

Der Baum wächst buschig bis vier Meter Höhe und mit zwei bis drei Meter Kronenbreite und bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Jedes Jahr ist mit 20 bis 40 Zentimetern Zuwachs zu rechnen. Die Conference braucht intensive Schnittpflege für optimale Ernten und Gesunderhaltung der Pflanze.

Das Fruchtfleisch der Conference ist mittelfest und sehr saftig. Die Birne schmeckt je nach Reifegrad süßsauer bis süß. Die Sorte kann in September und Oktober geerntet werden und hat einen hohen und langanhaltenden Ertrag. – Einer der Gründe für die weiter Verbreitung der Conference.

Befruchtersorten sind zum Beispiel Boscs, Gräfin von Paris, Gute Luise, Köstliche aus Charneux, Jeanne d’Arc. Die Conference selbst befruchtet alle mittelfrüh blühenden Birnensorten.

Bunte Julybirne

Die Bunte Julybirne hat einen mittelstarken Wuchs und steht gern sonnig bis halbschattig. Die Pflanze ist sehr widerstandfähig gegen Frost. Die mittelgroßen und frühen Früchte sind gelb-rot gestreift und sehr süß.

Gelbe Williams Christ

Die Gelbe Williams Christ Birne stammt ursprünglich aus England und ist seit etwa 1770 bekannt. Sie wird drei bis fünf Meter hoch und zwei bis vier Meter breit. Die Pflanze wächst bis zu einem halben Meter pro Jahr. Die Jungpflanzen haben einen recht niedrigen Stamm von etwa einem halben Meter länger, der Rest des Baumes ist Krone, die eine feine Verzweigung ausbildet.

Die Früchte der Williams Christ reifen bereits im August bis etwa Mitte Oktober und schmecken sehr süß und eignen sich sowohl für den Frischverzehr als auch für Birnenschnaps oder das Einmachglas. Das Fruchtfleisch ist bei reifen Früchten butterweich und saftig. Die Birnen sind zunächst grünlich und wechseln dann ins goldgelbe, gepunktete.

Befruchtersorten sind zum Beispiel Clapps Liebling, Gellerts Butterbirne, Gräfin von Paris, Vereinsdechantsbirne oder Köstliche von Charneux.

Rote Williams Christ

Die Birnensorte “Rote Williams Christ” ist eine mittelstark wachsende (30-40 Zentimeter pro Jahr) bis zu vier Meter Hohe und etwa drei Meter breite Pflanze. Der Baum bevorzugt lockeren Gartenboden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Pflanze mag warme und windgeschützte Lagen und lässt sich gut zum Wandspalier erziehen.

Die Früchte sind zunächst gelb und färben sich schließlich dunkelrot. Sobald die Früchte rot sind, sind sie erntereif, was bereits früh, nämlich im August und September der Fall ist. Die zarten und süßen Früchte eignen sich hervorragend für den Frischverzehr und werden auch gerne zur Schnapsherstellung verwendet. Auch zum Einmachen eignet sich die Rote Williams gut, das Fruchtfleisch behält dabei sogar seine weiße Farbe.

Befruchtersorten sind beispielsweise Köstliche von Charneux, Clapps Liebling und Vereinsdechantsbirne.

Frühe von Trévoux

Die Frühe von Trevoux ist – Überraschung! – eine frühe Sorte. Die Früchte werden bereits im August reif. Geerntet werden kann dann bis in den September hinein. Die Birnen sind groß und glockenförmig, grün und auf der Sonnenseite grünrot mit einer “gestrichelten” Punkt-Zeichnung. Das Fruchtfleisch ist mittelfest, sehr saftig und süßsäuerlich im Geschmack.

Der Baum wird bis zu vier Meter hoch, etwa drei Meter breit und wächst 20 bis 40 Zentimeter pro Jahr. Die Frühe ist nicht sehr krankheitsanfällig und auch für rauhere und Höhenlagen geeignet. Trotzdem sollte sie sonnig bis halbschattig stehen – in dieser Beziehung sind die meisten Birnen kompromisslos.

Petersbirne (Honigbirne)

Die Petersbirne ist wahrscheinlich die früheste Birnensorte von allen: Bereits ab Mitte Juli bis in den September hinein können die Früchte geerntet werden. Sie sind klein bis mittelgroß und haben eine dicke, gelbgrüne Schale, die während der Reifung auf der Sonnenseite rot wird. Das Fruchtfleisch ist nicht ganz so schmelzend wie bei der Williams Christ, schmeckt süß und hat eine interessante Zimtnote.

Die Früchte haben einen Nachteil: Sie halten sich nicht sehr lange und sollten innerhalb von zwei Wochen nach dem Pflücken verzehrt werden. Der Baum selbst hält sich deutlich länger, er kann nämlich sehr alt werden und bringt bis ins Alter hohe Erträge. Die robuste Petersbirne kann bis in Mittelgebirgen bis 600 Meter Höhe problemlos angepflanzt werden, wird bis zu viereinhalb Meter hoch und dreieinhalb Meter breit. Der Jahreszuwachs liegt bei 30 bis 50 Zentimetern.

Muskateller (Aurate)

Die Muskateller-Birne ist wie die Petersbirne nach dem Pflücken nur etwa zwei Wochen haltbar und eignet sich daher nur zum Frischverzehr. Die kleinen bis mittelgroßen Früchte sind hellgelb bis grünlich-gelb und nur auf der Sonnenseite leicht gerötet. Die Birnen schmecken und riechen angenehm würzig, werden im August reif und können bis September geerntet werden.

Der Baum der Muskateller-Birne wächst buschig bis in viereinhalb Meter Höhe und wird bis zu drei Meter breit. Im Jahr wächst die Pflanze bis zu einen halben Meter. Die Pflanze ist insgesamt recht anspruchslos, wächst in normalem Gartenboden und bei sonniger bis halbschattiger Lage am besten.

Speckbirne (Kuhfuß)

Die Speckbirne, auch “Kuhfuß” genannt, sieht ein bisschen so aus, wie ihr Name sich anhört: Sie ist dick und ein bisschen unförmig. Die Sorte ist am besten für die Herstellung von Most geeignet. Geerntet wird von September bis Oktober, wenn die zunächst gelbgrüne Schale fleckig-braunrot wird. Dann ist das Fruchtfleisch saftig und süß und reif für die Fruchtpresse.

Der Baum wächst buschig und wird bis zu fünf Meter hoch und dreieinhalb Meter breit. Der Jahreszuwachs liegt zwischen 30 und 50 Zentimetern. Wie die meisten Birnen steht er gern sonnig bis halbschattig und bevorzugt feuchte Böden.

Stuttgarter Geißhirtle

Eine sehr empfehlenswerte Tafelbirne ist die Birnensorte “Stuttgarter Geißhirtle”. Der Baum ist sehr widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten und kann sowohl frisch verzehrt, eingemacht oder zu Dörrobst verarbeitet werden.

Die Früchte sind zwar recht klein, dafür aber schön saftig mit zimtigem Aroma. Die Schale ist zunächst grünlich gelb und wird mit zunehmender Reife immer gelber. Die Geißhirtle ist eine frühe Sorte und kann bereits im August und bis in den September geerntet werden.

Der merkwürdige Name geht im übrigen auf die Legende zurück, dass ein Ziegenhirte aus der Gegend um Stuttgart, die Birne zuerst entdeckt habe.

Prinzessin von Lübeck (Wondernot)

Die Birnensorte mit dem schönen Namen “Prinzessin von Lübeck” (auch “Wondernot”) ist recht robust und nicht anfällig für Krankheiten. Die Früchte sind groß und zunächst gelb, bevor sie sich zur Reife hin sonnenseitig rötlich färben. Die Birne hat einen überdurchschnittlich hohen Ertrag und kann ab September geerntet werden. Die “Prinzessin” schmeckt süßsäuerlich und eignet sich am besten als Kochbirne, weniger zum Frischverzehr.

Der Baum steht gern sonnig bis halbschattig, liebt lockeren Gartenboden und wird bis zu viereinhalb Meter hoch. Die Krone erreicht eine Breite von etwa dreieinhalb Metern. Bis sie diese Größer erreicht hat, kommen jährlich etwa 30 bis 50 Zentimeter hinzu.

 

Herbstbirnen

Gute Luise

Die “Gute Luise” hat eine gelbgrüne bis braunrote Frucht, ist saftig und schmeckt süß-säuerlich. Die Früchte sehen oft Anfang bis Mitte September schon reif aus, genießbar sind sie aber erst Ende des Monats. Ein Probebiss schadet nicht, aber macht euch auf ein Schweppes-Gesicht gefasst!

Das Schöne an Luise ist ihre lange Haltbarkeit. Man kann sie nach der Ernte im Oktober getrost bis in das neue Jahr hinein lagern. Das macht sie zur beliebten Sorte für den privaten und gewerblichen Birnenanbau. Die Früchte eignen sich für den Frischverzehr eben so gut wie zum Kuchenbacken, für Fruchtsalat oder zum Einkochen.

Der Stamm der Guten Luise ist mit etwa einem halben Meter recht niedrig, inklusive Krone wird der Baum aber etwa vier bis fünf Meter hoch und bis zu vier Meter breit. Die Sorte ist recht robust und kann bis in Mittelgebirgslagen angebaut werden.

Gute Graue

graubraune Frucht, süß und saftig

Gellerts Butterbirne

gelb-braune Frucht, saftig

Doppelte Philipsbirne

gelbe bis leicht rötliche Frucht, süß, saftig

Pastorenbirne

grüne Frucht, süß-säuerlich, saftig

Clapps Liebling

Alexander Lucas (Alexanderbirne)

Köstliche von Charneux

Condo

Feuchtwanger Butterbirne

Schweizer Wasserbirne (Kugelbirne)

Marianne (Prinzessin Marianne)

Wilde Eierbirne

 

Winterbirnen

Pastorenbirne

grüne Frucht, süß-säuerlich, saftig

Gräfin von Paris (Comtesse de Paris)

grünlich-gelbe Frucht, fein aromatisch, süß

Nordhäuser Winterforelle

gelbe bis hellrote Frucht, saftig, süß, sehr würzig

Großer Katzenkopf

grün-rote Frucht, nur gekocht genießbar

Bosc’s Flaschenbirne (Kaiser Alexander)

Vereinsdechantsbirne

orangerote bis bräunliche Frucht, süß-sauer

Madame Verte

Liegelts Butterbirne

Jeanne d’Arc

 

Birnen-Schädlinge und Krankheiten

  • Birnenblattsauger (Flohart, die Pflanzensaft aus Blättern saugt, hinterlässt Honigtau)
  • Rußtaupilz (siedelt sich gern auf dem Honigtau an, den der Birnenblattsauger hinterlässt)
  • Birnenschorf (Pilzerkrankung, aufgerissene und schwärzlich verschorfte Früchte und Triebe, Pilzrasen auf Blattunterseiten)
  • Feuerbrand (Bakterieninfektion, verwelkte Blätter und Blüten, vertrocknete Früchte, meldepflichtig!)
  • Birnengitterrost (Pilzerkrankung, orange-rote Flecken auf den Blättern, Sporenlager auf Blattunterseiten)
  • Birnengallmücke (Larven der Birnengallmücke bohren sich in die Fruchtknoten)
  • Monilia-Spitzendürre (Blüten und Triebe sterben ab, Früchte verfaulen am Baum)
  • Mehltau (Schlauchpilze bedecken Blätter und Früchte mit einem weißen Pilzgeflecht, das der Pflanze Nährstoffe entzieht)

Bildquellen

  • Birnbaum: CC0, gemeinfrei
  • Conférence Birnen: Agroscope @ flickr.com, CC BY-SA 2.0
  • Birnen am Baum: Erich Ferdinand @ flickr.com, CC BY 2.0
  • Nashi Birnen Knospen: netzroot @ flickr.com, CC BY 2.0