Tomaten pflanzen

Tomaten pflanzen

Tomaten selber pflanzen

Tomaten gehören zu den Gemüsefavoriten und das nicht nur in Deutschland. Sieben Kilo der roten Tomaten-Frucht verspeisen deutsche im Schnitt pro Jahr. Ausgehend vom durchschnittlichen Ertrag einer Tomatenpflanze von etwa 1 – 1,5 Kilogramm, müsste jeder Bundesbürger also etwa fünf bis sieben Pflanzen ziehen, um sich komplett selbst zu versorgen.
– Allerdings funktioniert das in unseren Breiten natürlich nur ein paar Monate lang und nicht das ganze Jahr über. Wer das ganze Jahr mit seinen eigenen Tomaten kochen möchte, muss also erfinderisch sein und das Gemüse weiterverarbeiten, zum Beispiel trocknen und einlegen oder einkochen.

Rote und schwaze Tomaten

Beim Ertrag kommt es auch immer auf die Sorte an, die man anpflanzt, denn Tomaten gibt es in 2.500 verschiedenen Varianten, zu denen sich noch einmal mindestens genau so viele Züchtungen gesellen. Sie weichen nicht nur in Größe, Form und Pflegeanspruch voneinander ab, sondern zudem auch in ihrer Farbe. Tomaten gibt es nämlich nicht nur in Rot. Auch ihr Geschmack kann sehr unterschiedlich sein. Allen Sorten gemein ist, dass sie viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Antioxidantien, die ganz nebenbei noch das Krebsrisiko senken sollen, runden das schmackhafte Paket ab und sollten jeden Gärtner von den Vorzügen der Tomate überzeugen.

Pflanzabstand: 45 x 50 cm | Aussaat Gewächshaus: April bis Mitte Mai | Freiland-Aussaat: Mitte Mai bis Juni | Ernte: August bis Mitte November | Boden: locker und humusreich | Tomaten sind Starkzehrer | Gute Nachbarn: Buschbohnen, Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Dill, Petersilie, Basilikum, Targetes | Schlechte Nachbarn: Gurken, Rotkraut, Aubergine, Physalis, Kartoffeln, Erbsen, Fenchel

Nährwerte von 100 Gramm Tomate:
17 Kalorien | 1 g Eiweiß | 0,2 g Fett | 2,6 g Kohlenhydrate | 1,3 g Ballaststoffe

Tomaten säen und vorziehen

Solanum Lycopersicon, wie die Tomatenpflanze unter Botanikern genannt wird, stammt ursprünglich aus warmen südamerikanischen Gefilden. Entsprechend verwöhnt sind sie, was die Temperaturen angeht: Tomaten vertragen keinen Frost und mögen kein Wasser von oben. Damit die warmen Monate in unseren Breiten für die Anzucht, Reife und Ernte der begehrten Früchte ausreichen, sollte die Pflanze auf der warmen und hellen Fensterbank oder im Gewächshaus ausgesäht und vorgezogen werden. Die Vorkultur beginnt im April, ausgepflanzt werden die Pflänzchen frühestens nach Eisheiligen, also Ende Mai.

Über die richtige Anzuchterde wird unter Tomaten-Enthusiasten viel diskutiert. Einige bevorzugen nährstoffarme und weitestgehend keim- und sporenfreie Anzuchterde, die das Risiko von Schimmelbildung im Anzucht-Gewächshaus minimiert, die allerdings auch recht teuer ist. Andere Tomatenzüchter nehmen ganz normale Blumenerde, Gartenboden oder sogar reifen Kompost. Ob die Wurzelbildung durch nahrungsarme Erde oder Wasserknappheit besser angeregt wird, ist ebenfalls umstritten. Am besten ihr probiert selbst aus, womit ihr am besten klarkommt.

Häufig liest man auch, dass die Samen vor der Aussaat in Wasser eingeweicht werden sollten. Bei frischem Saatgut ist das überflüssig, ältere Samen hingegen, sollten nach einem Tag im Wasserbad später besser keimen.

Damit die Tomatenzucht gelingt müssen die Pflanzen vor Regen geschützt werden. Am besten funktioniert das im Gewächshaus. Man kann auch ein einfaches Tomatengewächshaus bestehend aus einem simplen Dach und – bei Schlagregengefahr – entsprechenden Seitenwänden bauen, das den Tomaten Schutz bietet. Je nach Budget und ästhetischem Empfinden bieten sich hier ganz unterschiedliche Bauweisen an. Es sollte dabei jedoch immer gewährleistet sein, dass die Tomaten möglichst viel Sonnenlicht abbekommen.

Bodenvorbereitung für Tomaten

Tomaten lieben tiefgründige und warme Böden mit reichlich Kompost. Um Tomaten etwas früher pflanzen zu können empfehlen sich Hochbeete, weil der Boden hier im Frühjahr schneller erwärmt als zu ebener Erde. Die Erde wird zuvor gründlich gelockert, indem man reifen Kompost untergräbt und das ganze anschließend glattharkt. Die Erde sollte fein und krümelig sein und es schadet nicht, wenn mit dem Kompost eine Handvoll würmer mit in das Tomatenbeet umziehen, damit das auch so bleibt.

Warmer, humusreicher, lockerer Boden hilft allerdings nicht, wenn die Luft noch zu kalt für die Tomatenpflänzchen ist. Man kann die auf der Fensterbank vorgezogenen Pflanzen also zunächst in ein Hochbeet mit Abdeckung, also eine Hochbeet-Frühbeet-Kombi, pflanzen und später, wenn es garantiert nicht mehr friert (das ist meistens im Mai der Fall), ins Freiland unter ein kleines Dach, oder besser noch ins Gewächshaus umpflanzen, wo sie vor Regen geschützt sind und es schön warm haben.

Tomaten ausgeizen

Das sogenannte Ausgeizen von Tomaten bezeichntet das Ausbrechen oder Wegschneiden überflüssiger Seitentriebe zur zur Wuchssteuerung und Steigerung des Ertrags. Tomaten wachsen nämlich normalerweise buschig und nicht aufrecht, deshalb bilden sie laufend neue Seitentriebe. Allerdings schwächt das, ab einer gewissen Zahl von Seitentrieben das Wachstum der Früchte, weil zu viel Grün von den Wurzeln mitversorgt werden muss.

Überflüssig sind in diesem Fall alle Triebe, die aus den sogenannten „Blattachseln“ sprießen. Blattachseln ist etwas missverständlich formuliert, gemeint sind die „Achseln“ der Seitentriebe vom Hauttrieb. Überall dort, wo ein Trieb vom senkrechten Haupttrieb abzweigt, sprießen nach kurzer Zeit weitere kleine Triebe. Diese Triebe werden laufend entfernt, und zwar am besten sofort, wenn sie sich zeigen. Sind sie noch klein und weich, kann man sie einfach mit den Fingernägeln abknipsen. Wer diesen Zeitpunkt verpasst hat, kann den Achseltrieben auch später noch mit einem sauberen Gartenmesser zu Leibe rücken.

Der Effekt des Tomaten Ausgeizens ist, dass die Pflanze auf diese Weise gezwungen ist, sich auf eine begrenzte Zahl von Trieben zu konzentrieren. Dadurch wird das Wachstum dieser Triebe und der sich daran bildenden Früchte verbessert. Normalerweise neigt die Tomate nämlich dazu, breit und buschig zu wachsen, um möglichst viel Sonnenlicht für die Photosynthese einzufangen und um mögliche Konkurrenten wortwörtlich in den Schatten zu stellen.

Tomaten düngen

Tomaten sind Starkzehrer und entsprechend sollten Sie gedüngt werden, sobald sie ins Freiland bzw. das Gewächshaus ausgepflanzt werden. Um den Tomatenpflanzen einen guten Start zu ermöglichen und eine Grundversorgung für die gesamte Wachstumsperiode mitzugeben, sollten Tomaten nur auf humusreichem, lockerem Boden gepflanzt werden.

Tomatenpflanzen richtig gießen

Tomaten benötigen viel Wasser, ganz besonders wenn sie größer werden und damit beginnen Früchte zu bilden. Tomaten sind nicht umsonst so saftig, das muss ja irgendwoher kommen. Aus der Gieskanne oder dem Gartenschlauch in diesem Fall, Regen kommt bei Tomaten schließlich nicht infrage, es sei denn, man leitet die Dachrinne des Tomatengewächshauses ins Bett.

Tomaten auf dem Balkon

Tomatenanbau auf dem Balkon funktioniert ganz gut, solange die Pflanzgefäße groß genug und die Lichtverhältnisse günstig sind.

Tomatenanbau im Gewächshaus

Tomaten im Gewächshaus anzupflanzen hat gleich mehrere Vorteile: Es kann früher mit der Aussaat bzw. dem Auspflanzen begonnen werden, weil das Gewächshaus die Tomatenpflanzen vor möglichen Kälteeinbrüchen schützt. Das gilt besonders für beheizte Gewächshäuser oder Gewächshäuser mit Frostwächter. Außerdem schützen Gewächshäuser die Tomaten vor den größten Bedrohungen dieser Gattung: Krautfäule und Braunfäule. Diese Pilzerkrankungen werden besonders bei windigem und feuchtem Wetter schnell übertragen und ein Gewächshaus schützt die Pflanzen zuverlässig davor.

Gewächshäuser gibt es in ganz unterschiedlichen Größen und Preislagen, sodass für jeden Geldbeutel und auch für kleinere Gärten und Balkone etwas dabei ist.

Bildquellen

  • Tomaten: Matt MacGillivray @ flickr.com, CC BY 2.0
  • Rote und schwaze Tomaten: Jinx McCombs @ flickr.com, CC BY-SA 3.0