Kräutergarten anlegen

Es geht nichts über frische Kräuter aus dem Kräutergarten! Na gut, ein paar Sachen vielleicht doch. Nicht nur in der Küche sind Kräuter als Gewürze begehrt, auch im Garten sorgen sie mit ihren Aromen für ganz unterschiedliche Gerüche. So zaubert ein Rosmarin oder ein Thymian im Handumdrehen ein bisschen mediterranes Flair in den Garten – sogar im tiefsten Ruhrpott.

Kräutergarten anlegen

Der Kräutergarten voll im Trend – Wie lege ich ihn an?

Mit frischen Kräutern kochen, würzen und verfeinern, liegt derzeit so stark im Trend wie höchstens vielleicht zu Omas Zeiten. Denn kaum jemand kommt heutzutage noch an den Begriffen „Bio“, Back to Nature“, „Gesund leben“ oder in der Kontroverse „Gammelnahrung“, „Pestizide in Lebensmitteln“ vorbei.

Die ständig neuen wissenschaftlichen Entdeckungen oder „Undercover-Berichte“ im TV, wo schlimme Zu- und Missstände im Lebensmittelbereich aufgedeckt werden, haben uns so sehr sensibilisiert, dass wir nicht mehr einfach in den Supermarkt gehen wollen, gedankenlos die Truhe öffnen, die Packung herausnehmen, die Truhe wieder schließen, das gute Stück bezahlen und dann daheim nach dem Kochen bedenkenlos verzehren.

Das hätte die Lebensmittelindustrie zwar sicherlich gerne, aber viele Menschen geben sich mit Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und Konservierungsstoffen in gekauften Artikeln nicht mehr zufrieden. Darum gehört es heute auch für junge Leute zum Lebensstil, eigene Kräuter zu pflanzen, indem sie einen Kräutergarten anlegen. Das Ziel ist klar: Ich weiß, was ich anbaue, und darum weiß ich, dass das Angebaute ohne jegliche Giftstoffe ist.

Kann jeder einen Kräutergarten anlegen?

In den dörflichen Gegenden ist dies natürlich einfach zu gestalten, da sich meist irgendwo eine Ecke im Garten findet, wo man Kräuter pflanzen kann. Aber was ist mit den Menschen in der Stadt, ja gar der Großstadt? Sind sie auf Gedeih und Verderb dem Lebensmittelladen ausgeliefert? Die gute Nachricht: NEIN – Sind sie nicht!

Egal in welcher Wohngegend ihr lebt, ob in der Großstadt, der Kleinstadt, dem Dorf: Wenn ihr euch einen Kräutergarten anlegen wollt, der eure Mahlzeiten um viele Geschmacksnuancen verfeinert und bereichert, dann haben wir hier die passenden Tipps für euch. Und keine Angst: Selbst ein Neuling unter den Heimgärtnern kann hierbei mitmachen, da die Ratschläge wirklich ganz einfach nachzuahmen sind.

Wie lege ich einen Kräutergarten an?

Schritt 1: Die Standortwahl

Der Standort eines Kräuterbeetes muss präzise auf die Auswahl der Kräuter ausgelegt sein.
Die meisten Kräuter benötigen nämlich viel Sonnenlicht. Andere bevorzugen eher den Halbschatten.

Darum gilt es erst einmal zu klären, welche Lage ( Himmelsrichtung) mein Garten, meine Parzelle, mein Balkon hat, und welche Kräuter dafür geeignet sind.

Vor dem eigentlichen Anlegen des Kräutergartens empfiehlt es sich, einen einfachen Plan zu erstellen, wo ihr euch einzeichnet, welche Kräuter angepflanzt werden sollen, und welche bzgl. ihrer Bedürfnisse auch zusammen passen. Unbedingt auch checken, wie viel Platz euch zur Verfügung steht!

Eine Größe von 2–5 qm reichen völlig aus. Aber selbst wer nicht so viel Platz zur Verfügung hat, kann in Kübeln oder Blumenkästen seine Kräuter gedeihen lassen.

Schritt 2: Die Auswahl der Kräuter

Zu beachten sind mehrere Aspekte:

Welche Kräuter passen zu meinen Speisen, die ich gerne koche?
Welche Kräuter möchte ich auf jeden Fall anpflanzen?
Welche Eigenschaften besitzen meine ausgewählten Kräuter?
Benötigen sie eher Sonne oder den Schatten?
Sollen es kurzlebige Kräuter oder mehrjährige Sorten sein?
Gibt es Kräuter aus dem Supermarkt, die ich einfach in meinem Kräutergarten einpflanzen kann?

Der Vorteil der gekauften Stauden ist, dass sie sofort einsatzbereit sind. Allerdings sind diese Pflanzen oft durch lange Transportwege im LKW anfällig und krank. Die Variante des Säens hat den Vorteil, dass man die Kräuter, wem das zusätzlich. Spaß macht, von Anfang an gedeihen sieht und ihren Wachstumsfortschritt beobachten kann. Der Nachteil ist, dass sie eine gewisse Zeit benötigen, um erntereif zu sein. Daher empfehlen wir euch generell, im Gartenfachhandel erst eine Beratung einzuholen, und euch dann dort aus der wirklich immensen Auswahl die richtigen Kräuter auszusuchen.

Die beliebtesten Kräuter zum säen sind: Kresse, Dill, Kerbel, Koriander oder Majoran

Mehrjährige Kräuter, die ihr also –bei guter Pflege versteht sich – mehrere Jahre nutzen könnt, sind unter anderem: Petersilie, Schnittlauch, Oregano, Basilikum, Salbei, Zitronenmelisse, Liebstöckel, Thymian, Kümmel, Rosmarin, Zitronenmelisse und Minze.

Schritt 3: Wann soll ich die Samen aussäen?

Die beste Zeit für die Samen ist normalerweise im Frühling. Haltet Euch am besten an die Angaben auf der Saattüte. Für einjährige Pflanzen ist der beste Zeitpunkt meist Mitte Mai, als Behilfsregel gilt, dass man beachtet, dass nicht mehr mit Bodenfrost zu rechnen ist.

Für zwei- und mehrjährige Pflanzen ist die beste Zeit im Herbst.

Schritt 4: Wie müssen die Pflanzen gepflegt/versorgt werden?

die zarten Pflanzen am besten mit einer Blumendusche gießen
entweder Vormittags oder Abends gießen, wenn die Sonne schwach ist. Bei zu starker Sonneneinstrahlung beim Gießen besteht die Gefahr, dass die Pflanzen durch die Reflektion der Sonne mit dem Wasser verbrennen.
den Boden nicht krustig werden lassen, sondern regelmäßig mit einer Gartenharke auflockern.Das waren die wichtigsten Tipps für euren Kräutergarten. Falls ihr noch weitere Fragen habt, empfehlen wir Euch unbedingt eine Fachberatung im Gartenhandel. Wir wünschen euch viel Erfolg und gutes Gelingen und natürlich einen besonderen Genuss an schmackhaften Mahlzeiten, gewürzt durch eure eigens angebauten Kräuter!

Aussaat von Kräutern

Bärlauch, Pflanzabstand (Zwiebeln): Bärlauchzwiebeln in Gruppen von bis zu fünf Zwiebeln und die Gruppen im Abstand von etwa 30 Zentimetern 5 Zentimeter tief in den Boden stecken. Der erste Austrieb und die Ernte kommen dann im folgenden Jahr. Bei Aussaat von Samen ist Sommer bis Herbst der beste Zeitpunkt. Die Samen auf einer freien Fläche aussäen und mit etwa zwei Zentimeter Erde bedecken. Bärlauch ist ein Kaltkeimer und braucht Frost zum keimen. Trotzdem kann man die Fläche dünn mit feuchtem Laub bedecken um auch bei Kahlfrösten für genug Feuchtigkeit an der Oberfläche zu sorgen. Im Frühjahr sprießen dann die ersten Pflanzen.

Basilikum, Saatscheiben oder Streifen auf das Substrat legen und ständig feucht halten. Einfacher ist getopftes Basilikum aus dem Supermarkt zu verwenden. Allerdings gehen Topfkräuter und besonders Basilikum häufig ein, weil es nur für eine kurze Lebensdauer gezogen wurde und während des Transportes teilweise erheblichen Belastungen ausgesetzt wird. Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist am größten, denn der Wurzelballen mehrfach geteilt und die Teile getrennt in lockeren, nährstoffreichen Boden gepflanzt werden. Basilikum stammt aus wärmeren Gefilden und ist viel Sonne und mediterrane Temperaturen gewohnt, daher sollte es so hell und warm wie nur möglich gepflanzt werden. Vorteil der eigenen Basilikum-Aussaat ist die Auswahl an verschiedenen Basilikumsorten. Es gibt beispielsweise rotes Basilikum, das deutlich würziger schmeckt als sein grüner Verwandter.

Bohnenkraut (Sommer-Bohnenkraut), Aussaat: April bis Mai ins Freiland, in Furchen aussähen mit einem Reihenabstand von etwa 30 Zentimetern, es kann aber auch flächig ausgestreut werden. Sommer-Bohnnkraut mag sonnige Lagen und warme, lockere und humose Böden.

Koriander, Pflanzabstand: 15 x 25 cm, Aussaat Gewächshaus: Mitte April bis Mitte Mai, Freiland Aussaat: Mitte Mai bis Juni, Ernte: Mitte Juni bis Mitte November

Petersilie, Pflanzabstand: 10 x 25 cm, Aussaat Gewächshaus: Mitte April bis Mitte Mai, Freiland-Aussaat: Mitte Mai bis Juni, Ernte: Juli bis Januar

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