Gartenkalender April

Garten-Tipps für den Monat April

Der Garten blüht zwar im April schon hier und da, allerdings kann es nachts immer noch empfindlich kalt werden. Nachtfröste und kalter Wind gefährden die jungen Triebe, besonders dann, wenn sie exponiert stehen. Ihr solltet euer junges Gemüse mit Folien und Vliesen vor der Kälte schützen. Gegen Larven und Gemüsefliegen, wie die Kohlfliege, die Möhrenfliege und die Zwiebelfliege, helfen engmaschige Netze. Sie sollten direkt nach der Aussaat mit ausreichendem Abstand zu den Pflanzen aufgestellt und an den Rändern ordentlich abgedichtet werden, zum Beispiel indem man die Gartennetze und Folien mit Erde, Brettern oder Steinen beschwert.

Gegen Schnecken, die im Boden überwintern und deren Junge bei Wärme aus ihren Eiern schlüpfen, sollte Schneckenkorn ausgestreut werden. Alternativ können die Tiere auch regelmäßig abgesammelt und die Pflanzen mit Abdeckungen und Schneckenzäunen geschützt werden. Je kleiner ihr die erste Schnecken-Generation haltet, desto leichter habt ihr es im Rest des Jahres, euch die gefräßigen Tierchen vom Hals (und euren Pflanzen) zu halten.

Mit einem Frühbeet in der Parzelle oder dem Garten könnt ihr euch diese Maßnehmen im Frühjahr deutlich erleichtern. Für ein günstiges Klima im Gewächshaus und Frühbeet solltet ihr die Fenster putzen, um Licht und Wärme an die Pflanzen zu lassen. An warmen Tagen wird ausreichend gelüftet und bei Trockenheit in Maßen gegossen.

Der Ziergarten im April

  • Entfernen Sie auch altes Laub zwischen Ihren Stauden. Hier verstecken sich Schneckeneier und Jungtiere.
  • Ganz ohne Gift: Legen Sie Bretter zwischen die Beete und sammeln morgens die Schnecken darunter ein.
  • Kübelpflanzen schützen Sie vor Schneckenbefall, indem Sie Töpfe und Kübel einige Mal mit blankem Kupferdraht umwicheln.
  • Viele Pflanzen brauchen nährstoffreiche, durchlässige Böden, die gut Regenwaser speichern können: Schwere Lehm- oder Tonböden, die Regenwasser nur langsam versickern lassen, sollten Sie unbedingt auflockern (umgraben) und dabei gleich mit Sand, Kompost oder Torf anreichern, um den Boden zu verbessern. Gesteinsmehl sorgt für Spurenelemente. Sandige Böden können Sie mit Kompost und gut abgelagertem Rinderdung anreichern, damit der Boden länger Wasser und Nährstoffe speichert.
  • Bei bewölktem Wetter können Sie Ziersträucher und Rosen von schützenden Hauben und Plastiksäcken befreien – aber Abdeckmaterialien gegen Spätfröste bereithalten.
  • Wildbienen, Florfliegen, Marienkäfer und Schlupfwespen sind wertvolle Nützlinge im Garten: In gebündelten hohlen Holunderzweigen, kräftigen Schilfrohrstängeln oder speziellen Insekten-Pensionen finden sie Unterschlupf.
  • Füllen Sie jetzt zu Beginn der Balkon- und Terrassen-Saison Ihre Balkonkästen mit frischer, nährstoffreicher Pflanzerde und bunten Frühlingsblühern. Werfen Sie die alte Blumenerde jedoch nicht achtlos weg, sondern verteilen Sie sie unter den Kronen der Bäume und Sträucher.
  • Hoch wachsende Stauden wie Rittersporn oder Astern brauchen eine Stütze, damit sie bei Regen und Sturm nicht abknicken: Bambusstäbe sind dafür gut geeignet. Dekorative Aufsätze aus Terrakotta entschärfen die Verletzungsgefahr an deren spitzen Enden.
  • Warten Sie Ihren Benzinrasenmäher vor dem ersten Einsatz: Füllen Sie frisches Öl für den Motor ein erneuern Sie den Luftfilter. Am besten schärfen Sie auch das Messer nach.
  • Kalkhaltiges Leitungswasser hinterlässt an Ton- und Terracottatöpfen Kalkränder. Jetzt beim Umtopfen ist ein günstiger Moment, die Ablagerungen zu entfernen: Befeuchten Sie eine harte Bürste und streuen Sie eine Handvoll Salz auf den Belag – unter kreisenden Bewegungen schmirgelt das Salz die Verkrustungen ab.
  • Frühlingsblüher wie Forsythien werden nicht im Herbst oder Winter, sondern direkt nach der Blüte ausgelichtet, dann bilden sie im Sommer wieder Blütentriebe fürs nächste Jahr. Entfernen Sie (ca. alle drei Jahre) etwa ein Drittel der alten, abgeblühten Hauptriebe dicht über dem Boden.
  • Früh blühende Stauden vertragen die Teilung nach dem Abblühen am besten.
  • Jetzt Gräser pflanzen, teilen und zurückschneiden: Ziergräser kurz vor dem Austrieb 10-20 cm über dem Boden zurückschneiden. Alte, verfilzte Horste sollten jetzt mit dem Spaten ausgegraben, in kleine Büschel geteilt und neu gepflanzt werden.
  • Von März bis Mai ist Pflanzzeit für Blumenzwiebeln und –knollen, die im Sommer blühen: Frostharte Lilien können schon gleich nach dem Auftauen des Bodens in die Erde, empfindlichen Dahlien sollten Sie erst nach den Eisheiligen auspflanzen. Tipp: Graben Sie Ihre Sommerzwiebeln im Herbst wieder aus und lagern sie in einem kühlen und dunklen, frostfreien Raum in leicht feuchter Erdeüber den Winter.
  • Zwiebelblumen wie Narzissen und Tulpen sind Starkzehrer. Düngen Sie die Pflanzen mit Blaukorn und schneiden Sie verblühte Blütenstände zurück – das erhöht die Chance, dass die Zwiebeln im kommenden Frühjahr wieder austreiben.
  • Für buschig wachsende Stauden und Sommerblumen sorgt rechtzeitiges Pinzieren (Entspitzen): Kneifen Sie die Triebspitze einfach mit den Fingernägeln ab oder schneiden die geraden Triebe mit einer Schere über einem Blatt ab. So regen Sie die Bildung von Seitentrieben an.
  • Wenn Sie die Heide nach der Blüte zurückschneiden, entfernen Sie nur die Triebspitzen mit welken Knospen – niemals ins alte Holz schneiden.
  • Hortensien brauchen nun einen Rückschnitt: Wollen Sie kleine kompakte Sträucher, schneiden Sie abgeblühte Zweige auf 40-50 cm Astlänge zurück. Für große Hortensien-Büsche bis zu drei Metern Höhe dürfen Sie die Triebe im April um nur 10-20 cm einkürzen.
  • Bodendeckende Gehölze bleiben in Form, wenn sie jedes Jahr mit einer Heckenschere zurückgeschnitten werden.
  • Bei Rosen aus den Vorjahren Reisigabdeckung entfernen, abhäufeln sowie Vertrocknetes und Erfrorenes herausschneiden. Düngen.
  • Die Rosen wurzeln dicht unter der Erdoberfläche. Daher beim Unkrautjäten keine Hacke verwenden, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.

Sträucher und Gehölze

  • Sind die Blätter vom Kirschlorbeer braun und vertrocknet, handelt es sich meist um Frostschäden. Abhilfe schaffen ein kräftiger Rückschnitt und Koniferendünger.
  • „Auf den Stock setzen“ – also das radikale Zurückschneiden bis ins alte Holz – ist bei schütteren Laubgehölzhecken meist die letzte Chance, um die durch falsche Pflege löchrig gewordene Hecke zu retten! Als Faustregel gilt: zwei Drittel in Höhe wie Breite abschneiden. Lücken in der Hecke können Sie jetzt mit Neupflanzungen füllen.
  • Forsythien, Zier-Johannisbeeren und einige andere Frühjahrsblüher sind ab Mitte April bereits verblüht. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Sträucher mit der Gartenschere auszulichten, damit sie nicht überaltern und neue Blütentriebe fürs nächste Jahr bilden. Entfernen Sie großzügig alle alten Äste, um den nachwachsenden Jungtrieben die Chance zu geben, sich zu entwickeln.
  • Im April können Sie Rhododendren und andere immergrüne Sträucher pflanzen: Rhododendren brauchen humusreiche, durchlässige und kalkarme Böden (Rindenkompost, Laubkompost und Hornspäne ins Pflanzloch geben). Wichtig: Wurzelballen gut zwei Zentimeter aus dem Boden herausragen lassen und etwa fünf Zentimeter hoch mit Rindenkompost mulchen.

Der Nutzgarten im April: Gemüse und Obst

  • Unter dem Glas im Frühbeet reifen schon die ersten Salate, Kohlrabi, Rettiche, Spinat und Radieschen. Nach der Ernte werden Beete frei für Folgesaaten.
  • Bei mildem Wetter ist Aussaat- und Pflanzzeit für Gemüse (Rettiche, Radieschen, Rote Beete, Erbsen, Chicorée, Kopfsalat, Kohlrabi und alle frühen Kohlarten) und Sommerblumen: Frostempfindliche kommen erst im Mai ins Freie. Das Abhärten der Jungpflanzen aus dem Gewächshaus oder Frühbeet  an der frischen Luft fördert deren Stabilität und Resistenz.
  • Kohlpflanzen aus dem Gewächshaus sind nun kräftig genug, um ins Freiland-Beet umgesetzt zu werden. Achten Sie auf genügend Abstand in der Reihe wie auch zur nächsten Riege: 40 bis 60 Zentimeter je nach Sorte.
  • Steckzwiebeln vor dem Pflanzen über Nacht in zimmerwarmem Wasser einweichen: So bilden sie früher Wurzeln und wachsen im Beet schneller an. Wichtig: Beim Pflanzen fest andrücken!
  • In milden Regionen können Sie ab Anfang April Kartoffeln pflanzen. Legen Sie die Pflanzkartoffeln an einen sonnigen Platz mit lockerem, nährstoffreichem Boden in maximal zehn Zentimeter tiefe Erdmulden. Vorsicht bei vorgekeimten Kartoffeln: Nur vorsichtig mit Erde bedecken, damit die weichen Keime nicht abbrechen!
  • Tomaten aus der Aussaatschale müssen nun dringend vereinzelt (pikiert) werden, sobald sie die ersten richtigen Blätter entfalten: Heben Sie die Wurzeln vorsichtig mit einem Pikierholz aus der Erde und setzen Sie sie einzeln in kleine Töpfe mit Gemüseerde.
  • Mischkulturen sind auch unter Glas zu empfehlen: Kopfsalat und Gurken vertragen sich mit Buschbohnen. Fruchtfolge beachten.
  • Wer im Herbst saftige Kürbisse ernsten will, muss jetzt schon handeln: Auf der Fensterbank oder im Frühbeetschrank (garantierte Temperatur dauerhaft über 20 °C). Ab Mitte Mai können die Sämlinge ausgepflanzt werden. Viele Nährstoffe und ausreichend Wasser sind die Voraussetzung, um im Herbst große Früchte ernten zu können.
  • Vorgezogene Kräuter (von der eignen Fensterbank oder aus dem Gartenfachhandel) sollten Sie im April erst im Topf an einem mäßig sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Platz auf Terrasse oder Balkon abhärten, bevor Sie Kerbel, Salbei, Rosmarin, Majoran, Schnittlauch oder Zitronenmelisse ins Beet setzen.
  • Das Kräuterbeet braucht später einen sonnigen Platz im Garten mit durchlässigem, mäßig feuchtem und nicht zu nährstoffreichem Boden, da die meisten Kräuter werden umso aromatischer, wenn Wasser  und Nährstoffe eher knapp sind.
  • Achtung beim Rückschnitt von Thymian, Lavendel, Salbei, Bergbohnenkraut und Oregano. Diese Kräuter zählen botanisch zu den Halbsträuchern und verholzen deshalb an der Basis. Damit die Pflanzen wieder kompakt austreiben, sollten Sie sie im Frühjahr mit einer Heckenschere etwa eine Handbreit über dem Boden zurückschneiden. So bleiben die Pflanzen kompakt und schön buschig.
  • Rhabarberstängel, die ab Ende April erntereif sind, haben ein zartes Aroma. Ernten Sie aber stets nur ein Drittel der Stiel ab, um die Pflanze nicht zu schwächen. Blüten sollten immer sofort entfernt werden.
  • Damit Aprikosen und Pfirsichbäume Früchte tragen, dürfen ihre Blüten im März/April nicht durch späte Fröste geschädigt werden. Ideal ist ein windgeschützter sonniger Standort.
  • Obstbäume treiben gegen Ende des Monats verstärkt aus. Biegen Sie steil aufragende Triebe in die Horizontale (mit gewichten beschweren oder abbinden). So verlangsamen Sie das Wachstum und fördern zugleich die Blüten- und Fruchtbildung an diesem Zweig.