Gartenkalender März

Garten-Tipps für den Monat März

Der März markiert endgültig die Wende vom Winter zum Frühling. Allerdings kann es immer noch zu sehr wechselhaftem Wetter und manchmal sehr niedrigen Temperaturen kommen. Gleichzeitig werden die Tage länger und die Vegetation setzt wieder ein. Kälte und Austrieb können in Kombination den jungen Pflanzen gefährlich werden, weshalb ihr Samen und Setzlinge im Frühbeet, dem Gewächshaus oder unter Gartenvliesen und -Folien schützen müsst.

Wegen des Neuaustriebs und des wieder einsetzenden Saftflusses ist im März auch vorerst Schluss mit Rückschnitten, wie zum Beispiel an Hecken oder anderen Zierpflanzen. Bei Bedarf kann nach dem ersten Wachstumsschub Anfang Juni wieder zurück geschnitten werden. Aber wir wollen nicht vorgreifen, immer Eins nach dem Anderen…

Bevor es an die Neupflanzungen im Frühjahr geht, solltet ihr bei trockenem, frostfreien Wetter die Beete und Rabatten gründlich vorbereiten. Dazu gehört die Lockerung des Bodens durch tiefes Umgraben. Dabei werden störende Wurzeln, große Steine und Unkraut entfernt und reifer Kompost untergegraben. Zum Schluss planiert Ihr die Fläche mit der Harke und freut euch schon mal auf die Aussaat, die ihr euch nun auch redlich verdient habt! ;)

  • Bei mildem Wetter kann der Frostschutz von Rosen, Stauden, Obstgehölzen und anderen Pflanzen entfernt werden; bei Kübelpflanzen ist Vorsicht geboten.
  • Achtung bei Pflanzstäben: In den hölzernen Stützen überleben viele Pilzsporen! Wenn Sie Pflanzstäbe aus dem Vorjahr wiederverwenden wollen, sollten Sie sie nun gut mit Seifenlauge säubern und desinfizieren (mit Alkohol abreiben oder im Backofen sterilisieren). Pflanzstäbe aus Metall und Kunststoff sind leichter zu reinigen.
  • Letzte Chance vor der Brutzeit: Neue Vogelnistkästen anbringen und alte säubern – vorher Nistkasten 1-2 Tage beobachten, ob er nicht schon zum Nestbau genutzt wird!
  • Jetzt beginnt endlich die Zeit der Aussaat und Neupflanzungen von Gehölzen und Gartenpflanzen: Bäume, Sträucher, Stauden, Gräser, Rosen, Kräuter und Frühgemüse werden nun ausgesät und eingepflanzt – sofern der Boden wurzeltief aufgetaut ist und frostfrei bleibt.
  • Als Startdünger mit Depotwirkung sollte bei jeder Neupflanzung Hornspäne oder Hornmehl mit ins Pflanzloch: Hornmehl ist ein organischer Stickstoffdünger, der zunächst durch Bodenorganismen zersetzt werden muss, bevor die Pflanzenwurzeln den Nährstoff aufnehmen können. So wirkt der Dünger langsam und schont die Umwelt, da sein Stickstoff nicht ausgewaschen wird.
  • Wurzelnackte Gehölze sind zwar preiswerter als jene mit Erdballen, brauchen aber etwas Hilfe, um sicher anzuwachsen: Tauchen Sie die Wurzeln von Gehölzen ohne Ballen (Obstbäume, wurzelnackte Rosen) in einen zähflüssigen Lehmbrei (aus Erde, Lehm, Tonmehl, Langzeitdünger und Wasser). Die „beschichteten“ Wurzeln werden dann im Pflanzloch mit Blumenerde, Kompost und viel Wasser eingeschlämmt.
  • Rechtzeitig Rankbögen bepflanzen: Efeu, Geißblatt, Clematis oder Knöterich – Schlingpflanzen und Selbstkletterer können Sie jetzt in den frostfreien Boden pflanzen. Damit die Kletterpflanze gut anwächst, sollte das Pflanzloch gut 20 cm, Abstand zum Fundament des Rankgerüstes haben!
  • Hochbeet auffüllen: Durch den Verrottungsprozess am Boden des Hochbeetes sackt das Beet im Laufe des Jahres stark ein. Füllen Sie das Hochbeet nun auf, ehe Sie es neu bepflanzen. Heben Sie dafür die oberste feine Erdschicht ab und füllen reifen Kompost ein. Anschließend bedecken Sie das Beet wieder mit der abgenommenen Blumenerde. Wenn Sie abschnittsweise arbeiten, können Sie die Blumenerde auf dem Rest des Hochbeetes zwischenlagern. Alle 3-4 Jahre sollte der Erdaufbau im Hochbeet komplett erneuert werden!
  • Denken Sie auch an die Nützlinge im Garten: Wenn die Johannisbeere blüht, suchen viele Hummeln einen Nistplatz. Einige nisten unterirdisch: Für sie ist ein zur hälfte in Erdreich eingegrabener großer Tontopf (ausgestopft mit unbehandelter Holzwolle) eine ideale Herberge. Wählen Sie eine Stelle im Garten, an der die Hummeln ungestört bleiben! Ideal ist ein schattiger Platz unter Gehölzen. Das Abzugsloch bleibt als Eingang offen – schützen Sie es vor Regen.
  • Für andere Insektenarten lohnt der Bau einer Insektenpension.

Der Ziergarten im März

  • Frühjahrsblüher wie Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und Krokus sind jetzt wieder in vielen Farben erhältlich – vorgezogen als Containerware. Wenn Sie blühende Topfware jetzt schon im Garten aussetzen möchten, schützen Sie die kälteempfindliche Gewächshausware vor späten Frösten!
  • Auch Primeln lassen sich jetzt auspflanzen, da sie recht unempfindlich auf Frost reagieren.
  • Anfang März im Herbst gepflanzte Zwiebelblumen düngen: Wildtulpen, Winterling, Schneeglöckchen, Blaustern und Schneestolz brauchen dafür nur mit einer dünnen Schicht reifem Kompost (ca. 1 cm, am besten gesiebt) bedeckt werden.
  • Narzissen, Tulpen und Hyazinthen (und andere Starkzehrer) düngt man mit einer Hand voll Blaudünger, sobald die ersten Blätter aus dem Boden sprießen. Unbedingt verhindern, dass Dünger in die Blattkelche fällt – sonst bleibt die Blüte aus!
  • Alte Zwiebelblumen zu neuem Blütenreichtum anregen: Narzissen-Zwiebeln, die schon seit mehreren Jahren im Boden liegen, bilden immer weniger Blüten aus. Graben Sie die Blumezwiebeln aus und teilen Sie die Horste auf. Separieren Sie die Mutter- und Tochterzwiebeln vorsichtig in Bündel von vier bis sechs Zwiebeln und setzen Sie diese in einem Abstand von mindestens 25 cm wieder ein.
  • Gegen Ende März, sobald die stärksten Fröste vorbei sind, ist Pflanzzeit für Stauden, Ziersträucher und Rosen: Reisigabdeckung von bereits gepflanzten öfterblühenden Beet- und Edelrosen entfernen, abhäufeln und Vertrocknetes bzw. Erfrorenes herausschneiden, damit sie in der kommenden Saison üppig blühen. Mit Neupflanzungen bis April warten. Faustregel: Beginnen Sie mit dem Rosenschnitt, wenn die Forsythien ihre Blütenknospen öffnen.
  • Strauch- und Kletterrosen werden in der Regel nur etwas ausgedünnt. Nach dem Rückschnitt sollten Sie Ihr Rosenbeet mit einem Gemisch aus Hornmehl und reifem Kompost düngen.
  • Ziersträucher, die im Herbst gepflanzt wurden, sollten Sie jetzt bis auf Kniehöhe zurückschneiden. Dadurch treiben sie kräftig und kompakt aus. Frühjahrsblühende Gehölze wie Forsythien erst nach dem Flor schneiden!
  • Ziersträucher wie Forsythie, Schmetterlingsflieder und Spiräe lassen sich jetzt durch Steckhölzer vermehren.
  • Geranien, die in kühlen, hellen Räumen überwintert haben, müssen jetzt gestutzt werden. Schneiden Sie die laublosen Triebe so weit zurück, dass je zwei bis vier Augen (Blattansätze oder Knospen) übrig bleiben. Topfen Sie die Pflanzen gleich auch in größere Töpfe mit frischer Erde um.
  • Lavendel will von Natur aus zu großen Sträuchern wachsen – mit kahlen, verholztem Inneren. Der Gärtner wünscht sich eher kompakte, bis zur Basis belaubte Büsche. Schneiden Sie Lavendel daher nun um ein Drittel zurück.
  • Solange die Bäume und Sträucher noch in der Saftruhe sind, vertragen sie den Winterschnitt: Bluten die Wunden, ist die Zeit vorbei.
  • An frostfreien Tagen Obstbäume und sommer- sowie herbstblühende Ziergehölze auslichten und falls nötig zurückschneiden. Größere Eingriffe, wie etwa das Entfernen dicker Äste, sollten Sie jedoch möglichst nicht mehr durchführen.
  • Erfrorene Triebe können Sie jederzeit entfernen. Kratzen Sie vorher die Rinde leicht an: Zeigt sich darunter ein Grünton, lebt der Trieb noch; gelb- oder bräunliches Holz hingegen ist abgestorben.
  • Einige veredelte Birnen- und Apfelbäume wachsen mit den Jahren zu stattlichen Bäumen heran. Anders als ihre schwach wachsenden Verwandten erfolgt der Rückschnitt bei Hochstämmen erst spät im Frühjahr. Denn: Je später der Schnitt, desto schwächer der Neuaustrieb, desto reicher die Ernte.
  • Achtung: Heckenschnitte sind in einzelnen Bundesländern vom 1. März bis 30. September verboten, damit brütende Vögel nicht gestört werden.
  • Letzte Chance, um sommergrüne Bäume und Sträucher umzupflanzen: Wer zögert, riskiert, dass die Gehölze nicht mehr bis zum Sommer anwachsen – ein möglichst großzügig abgestochener Wurzelballen verringert das Risiko, das die Pflanze abstirbt.
  • Üppige Stauden lassen sich jetzt durch Teilung vermehren: Kürzen Sie alte Blütenstände und Blattwerk bis kurz über den Boden und graben die Staude vorsichtig aus. Stechen Sie mit dem Spaten einfach mittig durch den Wurzelballen und pflanzen die Staudenhälften erneut ein (Kompost ins Pflanzloch geben).
  • Vom regelmäßigen Teilen (ca. alle 3-5 Jahre) profitieren besonders üppig wachsende Stauden, die bereits von innen verkahlen: Herbstaster, Rittersporn, Staudenmargerite, Chrysantheme, Roten Sonnenhut und Phlox.
  • Beeteinfassungen aus Buchsbaum verkahlen unten leicht, wenn sie sehr schattig stehen – gleiches Schicksal droht Ihrem Buchs im Kübel: Beim Umtopfen des Buchsbaums setzen sie den Wurzelballen einfach eine Handbreit tiefer ein. Die kahlen Stellen vorher zurückschneiden und künftig auf den richtigen Formschnitt achten!
  • Viele Pflanzenschädlinge (Spinn- und Gallmilben, Schild-, Woll- und Blattläusen) überwintern als Ei oder Larve an Obst- und Ziergehölzen – direkt auf der Rinde oder geschützt in Rindenritzen überleben sie dort sogar lange Frostperioden. Ihr Schlüpfen verhindern Sie mit einer Austriebspritzung von Ende Februar bis Mitte März: Benetzen Sie alle Pflanzenteile einschließlich Stämmen und Blattunterseiten gleichmäßig (Pflanzenspritze verwenden). Die ölhaltigen Austriebsspritzmittel legen sich filmartig über die Schädlinge und ersticken sie. Für Bienen und Nützlinge wie Florfliegen, Raubmilben und Laufkäfer sind die Mittel ungefährlich.

Der Nutzgarten im März: Obst und Gemüse

  • Wintergemüse abernten: Lauch, Grünkohl und andere winterharte Gemüsearten sollten Sie spätestens im März ernten, damit die Beete für die neue Aussaat frei werden.
  • Sobald der Boden schneefrei und abgetrocknet ist, die noch nicht belegten Gemüsebeete vorbereiten: umgraben und Kompost ausbringen, um den Boden zu verbessern.
  • Im Haus beginnt nun die Hauptsaison für alle Aussaaten. Das deutlich zunehmende Tageslicht fördert die Entwicklung von Sommerblumen- und Gemüse-Sämlingen.
  • Gemüse und Blumen jetzt säen und Jungpflanzen vereinzeln: Das rechtzeitige Vereinzeln (Pikieren) der Sämlinge in nährstoffreiche Erde fördert ein gesundes, kräftiges Wachstum!
  • Junges Gemüse abhärten: Frischluft macht stark. Das gilt besonders für junge Gemüsepflanzen, die im Haus vorkultviert wurden. Stellen Sie die Jungpflanzen an milden Frühlingstagen auf eine geschützte Terrasse oder in ein offenes Gewächshaus. Nachts wieder ins Haus holen!
  • Ab Anfang März reicht die Lichtstärke aus, um Tomatensamen in Aussaatschalen auf einer nach Süden ausgerichteten Fensterbank vorzuziehen. Binnen zwei Monaten werden die Pflanzen so kräftig, dass man sie ins Gewächshaus oder in den Garten umsetzen kann. Pflanzen unbedingt vor Regen schützen: Tomaten neigen zu Kraut- und Braunfäule!
  • Im März sind auch erste Freilandsaaten möglich: Erbsen, Kresse, Möhren, Spinat, Zwiebeln, Rettiche, Radieschen, Pflück- und Kopfsalat, Kohlrabi, Blumenkohl und Lauch ins Frühbeet  oder unter dem Folienschlauch aussäen. Dabei auf günstige Mischkulturen und Folgepflanzungen achten.
  • Statt ordentlich in Reihen, können Sie Pflücksalat auch breitwürfig im Beet aussäen. Streuen Sie die Samen einfach auf die unkrautfreie Erde und harken Sie sie anschließend leicht ein.
  • Vorgezogenen Salatpflanzen können nun ins Freiland umsiedeln. Dabei die Jungpflanzen nicht zu tief setzen, sonst droht Fäulnisbefall!
  • Beerenobststräucher jetzt auslichten: Altes und erfrorenes Holz entfernen.
  • Simulieren Sie Waldboden: Beeren brauchen humusreiche Böden. Bedecken Sie daher den Wurzelbereich von Beerensträuchern mit einem Gemisch aus gehäckseltem Strauchschnitt und Kompost abdecken – der erste Rasenschnitt kann ebenfalls untergehoben werden.
  • Solange die Beerensträucher noch unbelaubt sind, können Sie leicht ihre Stützpfähle und Spanndrähte überprüfen und ggf. reparieren oder austauschen.
  • Offene Baumscheiben fördern Wachstum und Fruchbildung von Obstbäumen: Stehen Ihre Obstgehölze auf der Wiese, sollte wenigstens der Wurzelraum rasenfrei bleiben. Das verbessert die Wasserversorgung des Obstbaums. Jetzt Baumscheibe mit Humus und Hornmehl mulchen.
  • Aststellung für reiche Ernte korrigieren: Trägt Ihr Obstbaum auch im vierten Jahr kaum Früchte, liegt es oft an der zu steilen Aststellung. Für mehr waagerechtes Fruchtholz hängen Sie mit Steinen gefüllte Netze an die Äste, binden die Äste mit einem Seil herunter oder spreizen Sie sie mit eingeklemmten Stäben. Nach der Saison werden die Hilfsmittel entfernt. Die Äste bleiben nun in ihrer waagerechten Position und fruchten.
  • Knoblauch gilt als ein natürliches Mittel gegen Grauschimmel bei Erdbeeren. Außerdem soll er auch für aromatischere Früchte und eine reichere Ernte sorgen. Dafür steckt man jetzt Knoblauchzehen in die Erde – dicht neben jede einzelne Pflanze. Bis zum Sommer wächst der Knoblauch heran und ab Juli können Sie auch ihn ernten – die Erdbeeren sind dann schon abgeerntet.