Gartenkalender Mai

Garten-Tipps für den Monat Mai

Im Mai beginnt die Hauptwachstumszeit und eure Parzelle geht ab wie Zäpfchen, wie man so schön sagt. Neben den euren Kulturpflanzen treiben allerdings auch störende Wildkräuter fleißig aus. Das lästige Jäten erledigt ihr am besten mit Hilfe einer Gartenhacke, dadurch lockert ihr gleichzeitig den Boden und begünstigt damit den Zuwachs der Pflanzen, die nach dem Jäten hoffentlich noch übrigbleiben.

Der 15. Mai ist im Gartenbau ein Stichtag: Ab diesem Datum können ganz offiziell auch frostempfindliche Gemüse, Kräuter und Blumenpflanzen, wie zum Beispiel Dahlien, Gladiolen und Begonien ins Freie. Jetzt könnt ihr auch eure Balkonkästen bepflanzen. Die meisten Saat- und Pflanzaktionen dürften im Mai dann auch schon erledigt sein, weshalb ihr euch anderen Gartenarbeiten zur Saison-Vorbereitung widmen könnt.

Garten im Mai herausputzen

  • Vor Saisonbeginn können Sie die Zeit für Reparaturarbeiten nutzen: z. B. Zäune und Wege ausbessern, Holzterrassen, -hütten und -möbel mit einem Schutzanstrich versehen.
  • Die Anwendung von Herbiziden (Unkrautbekämpfungsmittel) auf befestigten Flächen wie gepflasterten Wegen oder Garageneinfahrten ist durch das Pflanzenschutzgesetz verboten.
  • Sobald sich die ersten Krankheiten und Schädlinge an den jungen Trieben breit machen, sollte man unverzüglich eingreifen. Im Anfangsstadium helfen oft noch einfache Mittel, wie das Abspritzen mit Wasser oder das Abschneiden befallener Pflanzenteile.
  • Der Platz an der Sonne ist auf dem Balkon und auch in manchem Garten knapp. Kräuter aber entwickeln ihr Aroma nur, wenn Sonnenstrahlen ihre Blätter wärmen. „Hochstapeln“ ist die Lösung für dieses Platzproblem. Rücken Sie eine Etagere, eine Holztreppe oder ein schmales Regal direkt an die Wand, am besten auf die Südseite. Den Pflanzen kann es nicht heiß genug sein. Dicht gedrängt finden dort die sonnenhungrigen Kräuter ihren Platz an der Sonne.
  • Von nun an können Wassermelonen ins Freie gepflanzt werden: Schwarze Mulchfolie erwärmt den Boden und fördert das Wurzelwachstum. Außerdem wird Unkraut verhindert und die Melonen haben keinen Kontakt zur Erde (weniger Fäulnis!).
  • Eine Mulchschicht aus Holzhäcksel, Rindenmulch oder Rindenkompost hat im Beet viele Vorteile: Sie versorgt den Boden mit Humus, hält ihn locker und länger feucht. Praxistipp: Streuen Sie unter den Mulch reichlich Hornspäne, um ausreichend Stickstoff im Boden zu haben (wird von Mulchschicht absorbiert).
  • Blütensträucher, die Sie im Januar durch Steckholz vermehrt haben, regen sie zu verzweigtem Wachstum an, wenn Sie nun im Mai die neuen Austriebe um etwa zwei Drittel zurückschneiden.
  • Damit in Ihrem Garten wild lebende Bienen, Florfliegen, Ohrwürmer und Raubwanzen Blüten bestäuben oder Schädlinge vertilgen, brauchen die Nützlinge ein Zuhause: Bauen Sie ihnen eine Insekten-Pension!

Der Ziergarten im Mai

  • Sträucher, die im Frühling geblüht haben, können Sie nun auslichten: Frühjahrsblüher wie Forsythie, Mandelbäumchen und Ranunkelstrauch werden stets erst nach der Blüte ausgelichtet.
  • Vorgezogene Gehölze pflanzen: Containerware von wintergrünen Laubgehölzen und Nadelgehölzen kann noch bis Mitte Mai in die Erde gepflanzt werden.
  • Langstielig, wenig verzweigte gewachsene Pflanzen lassen sich durch Entspitzen (dem sogenannten Pinzieren) zu buschigem Wuchs anregen. Das gilt für die allermeisten Balkon- und Kübelpflanzen, Rosen, Obst- und Ziergehölze.
  • Wenn Sie verwelkte Blüten vorsichtig entfernt (ohne dabei die neuen Triebknospen zu verletzen), regen Sie Ihre Rhododendren und Azaleen zu üppigerer Blütenbildung an.
  • Faustregel: Blüht die Sauerkirsche, können die frostempfindlichen Knollen und Zwiebeln von Gladiolen, Dahlien und Lilien ins Freiland gepflanzt werden.
  • Saatmischungen für Sommerblumen nun in Lücken säen: Kapuzinerkresse, Studentenblumen, Malven, Jungfer im Grünen schließen dann im Sommer Lücken im Beet.
  • Rosen benötigen einen tiefgründigen, durchlässigen Boden, um gesund und üppig zu wachsen. Schwere Böden um die Pflanze herum sollten Sie regelmäßig mit einer Rosengabel gelockert werden.

Sträucher und Bäume

  • Noch ist Pflanzzeit für Gehölze und Stauden – Containerpflanzen machen es möglich. Zudem kommen jetzt die frostempfindlichen Knollen-Gewächse wie Canna, Dahlien und Gladiolen in den Boden.
  • Im Mai treiben alle Pflanzen kräftig aus: Formgehölze wie Buchsbaum brauchen nun zum ersten Mal einen Rückschnitt. Großflächig arbeiten Sie mit einer Akku-Strauchschere oder einer kleinen Heckenschere effizient. Konturen und filigraner Formschnitt gelingt mit der normalen Gartenschere am besten.
  • Praxistipp: Bei Kiefern in Bonsai-Form bricht man die noch weichen neuen Triebe einfach mit den Fingern in der Mitte durch, denn so werden die jungen Nadeln nicht beschädigt. Nach dem Schnitt sollten Sie die Formgehölze düngen, um den neuen Austrieb zu unterstützen.
  • Werden Kiefern zu groß, verlangsamt man ihr Wachstum, wenn man die weichen Frühjahrstriebe um die Hälfte bis zu zwei Drittel zurückschneidet. Durch das Pinzieren bilden sich zahlreiche Seitenknospen, die im Laufe des Jahres austreiben. Die Gehölze wachsen dichter und kompakter.
  • Im Frühjahr legen auch die Stämme der Obstbäume an Umfang zu. Lockern Sie rechtzeitig Seile, Gurte oder Stricke an den Stützpfeilern, sie würden den Baum sonst einschnüren (Wunden sind Eintrittspforten für Krankheitserreger).
  • Obstbäume ziehen die benötigten Nährstoffe aus einem feinen Wurzelgeflecht dicht unter der Oberfläche (etwa gleich dem Kronendurchmesser). Eine offene Baumscheibe (im Frühjahr lockern und mulchen)  lässt genügend Luft und Wasser an die feinen Wurzeln der Obstbäume.
  • Obstbäume tragen nur an waagerechten Trieben, dem sogenannten Fruchtholz, Früchte. An steil nach oben wachsenden Trieben (= Wasserschossern) finden sich Blattknospen. Aufstrebende Triebe sollten SIe daher frühzeitig entfernen oder in die Waagerechte umbiegen (mit Gewichten beschweren oder mit Seilen herunterbinden).

Obst und Gemüse im Mai

  • Faustregel: Was im Mai in einer Woche wächst, braucht im August einen ganzen Monat.
    Nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai, sind im Freiland die Fröste vorbei. Jetzt beginnt die Saatzeit für alle Gemüsearten aus tropischen Ländern.
  • Geschützt unter dem Glas eines Frühbeetes beginnt die Saison für wärmebedürftige Gemüse: Tomaten, Paprika, Zucchini, Aubergine, Melonen und Gurken. Ab Mitte des Monats können die  empfindlichen Gemüse- und Obstarten ins Freiland.
    Stangenbohnen können noch bis Mitte Juni gesät werden, Buschbohnen bis Mitte Juli.
  • Eine Mischkultur sorgt für gesundes Gemüse und eine reiche Ernte: Möhren vertreiben die Zwiebelfliege und Zwiebeln wehren die Möhrenfliege ab. So sind die beiden Gemüsearten ein traditionelles Paar im Gemüsebeet. Auch Blumenkohl und Sellerie helfen sich gegenseitig (keine Kohlweißlingsraupe, kein Rost). Salat schützt Kohlrabi und Rettich vor Erdflöhen. Achtung: Porree und Rote Bete oder Zwiebel und Kohl gedeihen gemeinsam überhaupt nicht.
  • Mischkulturen haben sich auch unter Glas bewährt: Im Gewächshaus lassen sich Tomaten und Gurken mit Kräutern, Salaten, Rettichen und Kohlrabi unterpflanzen.
  • Sobald alle Samen aufgelaufen sind, sollten Sie die Gemüsebeete regelmäßig mit der Hacke lockern. So halten Sie nicht nur das Unkraut in Schach, sondern zerstören auch die feinen Kapillargefäße in der oberen Bodenschicht. Das führt dazu, dass der Boden nicht so schnell austrocknet.
  • Säen Sie Petersilie in Reihen im Beet aus. Es bilden sich im ersten Jahr Wurzeln und Blattrosette, im zweiten Jahr ein rund 1 m hoher Blütenstängel. Petersilie braucht nahrhaften Boden im Halbschatten.
    Säen Sie nur frischen Samen aus. Schon nach zwei Jahren verliert er seine Keimkraft. Säen Sie Petersilie frühestens nach drei bis vier Jahren wieder auf das gleiche Beet.
  • Im März ausgesäter Spinat ist nun schnittreif: Ernten Sie stets abends, dann ist das in den Blättern angereicherte Nitrat abgebaut! Spinat aus dem Folientunnel muss mindestens zwei Wochen vor der Ernte aufgedeckt werden, damit der Nitratgehalt sinkt.
    Die Aussaat des Vormonats auslichten.
  • Treiben Küchen-Kräuter wie Gewürz-Salbei, Lavendel oder Thymian neu aus, ist der richtige Zeitpunkt die Halb- und Zwergsträucher zurück zu schneiden, damit sie kompakt und buschig wachsen: Schneiden Sie die Kräuter beherzt mit der Schere bis auf etwa die Hälfte oder sogar ein Drittel der ursprünglichen Trieblänge zurück. Achtung: Unterhalb der Schnittstellen müssen noch vitale Knospen vorhanden sein! Schneidet man bis ins alte, tote Holz, stirbt die Pflanze.
  • Bei mildem Wetter blühen die ersten Erdbeeren. Nachtfröste müssen Sie nun unbedingt durch Vliesabdeckungen abmildern, um sich eine reiche Erdbeerernte im Sommer zu bewahren.
  • Praxistipp: Im Folientunnel reifen Erdbeeren drei bis vier Wochen früher! Während der Blüte müssen Sie den Folientunnel täglich lüften, damit Bienen die Blüten bestäuben können. Die Folie schützt die Früchte auch vor Regen. Stroh unter dem Blattgrün verhindert Erdkontakt der Früchte und Fäulnis.
  • Die Fruchtqualität bei Pflaumen und Zwetschgen können Sie deutlich steigern, wenn Sie im Mai einen Teil der jungen, rund 1,5 cm großen Früchte entfernen: Pro laufendem Meter Fruchtholz sollten nicht mehr als 25 bis 30 Pflaumen übrig bleiben – damit der Baum große, saftige Früchte trägt.
  • Zur Förderung der Fruchtholzbildung werden bei Spalierobst-Bäumen (Apfel, Birne) im Mai die Seitentriebe der waagerecht wachsenden Fruchttriebe auf vier bis sechs Blätter zurückgeschnitten. Das vermeidet lange, senkrecht aufstrebende Wasserschosse.
  • Obstbäumen, die in den letzten Jahren gut geblüht, aber schlecht gefruchtet haben, fehlt wahrscheinlich ein passender Pollenspender. Es lohnt sich immer, verschiedene Sorten zu pflanzen!