Gartenkalender Oktober

Garten-Tipps für den Monat Oktober

Im Oktober sind die meisten Beete bereits abgeerntet. Jetzt ist die richtige Zeit für das unliebsame jäten von verbliebenem, unerwünschten Unkräutern und der Bodenvorbereitung für die nächste Vegetationsperiode. Die leeren Beete können jetzt, vor dem Einsetzen der ersten strengen Fröste gut umgegraben werden. Dabei wird der Boden großzügig gemulcht und Gründüngung wird mit untergegraben. Durch die Winterfröste zerkrümeln die groben Erdschollen durch die sogenannte Frostgare und die Erde zerkrümelt bis zum Frühjahr zu feiner Pflanzerde.

  • Schnell noch Leimringe gegen Frostspanner um die Stämme Ihrer Bäume im Garten wickeln: Im September/Oktober klettern die flügellosen Weibchen zur Eiablage den Stamm empor.
  • Wehret den Anfängen: Langsam beginnen viele Schnecken mit ihrer Eiablage. Die weichen Kugeln werden in Gelegen von bis zu 200 Stück in feuchte Erdkuhlen gelegt. Entfernen Sie die Gelege, wenn Sie welche bei der Gartenarbeit finden. So ersparen Sie sich viel Arbeit im nächsten Frühjahr.
    Wühlmäuse fressen sich nun für den Winter Speck an. Herbstgemüse ist besonders gefährdet. Wühlmausfallen bekämpfen die Nager.
  • In ländlichen Gegenden kommt es in Waldrandnähe schon zu Wildverbiss an Ihren Obstbäumen. Vor allem an jungen Pflanzungen nagen Wildtiere auf der Suche nach Nahrung. Dagegen helfen Kunststoff- oder Drahtmanschetten, die Sie um die Stämme wickeln.
    Damit Sie von den ersten Frösten nicht überrascht werden, legen Sie sich rechtzeitig Fichtenzweige, Strohmatten, Vliese u. a. Schutzmaterialien bereit.
  • Damit sich Ihre Kübelpflanzen und Stecklinge im Winterquartier wohlfühlen, sollten Sie das Gewächshaus oder den Kellerraum rechtzeitig für die Wintergäste herrichten: Räumen Sie die Winterlager auf und lüften Sie die Räume kräftig. Im Gewächshaus sollten Sie zudem alle Scheiben von innen und außen putzen (Schmutz und Schattierfarbe entfernen).
  • Holzstapel, Reisig- und Steinhaufen sollten nun nicht mehr umgesetzt oder umgeschichtet werden: Sie dienen Igeln, Eidechsen und anderen Nützlingen als als Rückzugsort für den Winterschlaf. Je nach Witterung haben die Gartenbewohner sich dorthin schon zurückgezogen und sollten nicht mehr gestört werden.
  • Trockenes Herbstlaub können Sie gezielt unter Sträuchern und im Gemüsebeet als Frostschutzschicht auslegen. Der Rest wird (am besten gehäckselt) unter den Kompost gemischt. Achtung: Laub nicht einfach als Haufen liegen lassen: Igel verkriechen sich darin und ersticken oder erfrieren dort im Winter, wenn der Laubhaufen nass zusammensackt!
  • Auf Flächen, auf denen Waldstauden und Bodendecker wie Schaumblüte, Waldsteinie oder Efeu wachsen, brauchen Sie kein Laub zu fegen. Diese Pflanzen schlummern gern unter einer schützenden Laubschicht.
  • Igel sind im Kampf gegen Schnecken hilfreiche Nützlinge: Nun suchen sie in Ihrem Garten einen Platz für den Winterschlaf. Bedanken Sie sich doch mit einem Luxusschlafplatz. So bauen Sie ein Igelhaus.
  • Laub, Heckenschnitt, Häckselgut, Rasenmulch: Im Herbst wächst der Komposthaufen durch Grünabfälle rasant an: Damit die Rotte gut in Gang kommt, mischen Sie die Zutaten möglichst abwechslungsreich – auch Küchenabfälle und reifen Kompost hinzugeben. Praxistipp: Bestehenden Komposthaufen auflösen, Humus sieben und getrennt lagern, angerotteten Kompost mit frischem Grünschnitt zu neuem Komposthaufen aufschichten.
  • Holzhäcksel fällt gerade in großen Gärten mit hohem Gehölzanteil in so großen Mengen an, dass der Komposthaufen sie nicht alle aufnehmen kann. Häckselgut können Sie aber auch als Mulchschicht unter Obst- und Ziersträuchern auslegen oder zum Decken von Gartenwegen verwenden.
  • Wasserhahn vor Frost schützen: Damit gefrorenes Wasser in den Rohren nicht zum Rohrbruch führt, sollten Sie jetzt bereits alle Außenzapfstellen trocken legen. Schrägventil (im Keller) schließen und Gartenwasserhahn leer laufen lassen (und Ventil geöffnet lassen). Um senkrechte, frei liegende Rohre zusätzlich Zeitungen, Lumpen oder Stroh wickeln.
    Auch Wassertonnen und Regenfässer müssen geleert werden. Eine geschlossene Eisschicht von wenigen cm reicht gewöhnlich aus, um die Kunststoffbottische zum Bersten zu bringen.
  • Terrakotta-Töpfe und Pflanzgefäße aus Ton setzen über die Saison leicht Kalkränder an. Vor dem Einlagern sollten Sie die Beläge mit einer Wurzelbürste und Essigwasser entfernen. Praxistipp: Salz als Schmiergelstoff löst auch hartnäckige Ablagerungen auf.

Ziergarten im Oktober

  • Ehe Sie verblühte Sommerblumen zurückschneiden oder ausreißen, lassen sich von vielen Sorten noch Samen für das nächste Jahr ernten: In Papiertüten füllen, beschriften und trocken lagern.
  • Denken Sie beim Rückschnitt im Schmuckbeet daran, dass viele Stauden (z. B. Purpursonnenhut und Fetthenne) und Gräser auch im Winter unter Schnee und Reif einen attraktiven Anblick bieten! Zudem leben in den Halm-Zwischenräumen viele Insekten, die dort den Winter abwarten. Einigen Stauden wie Astern schaden Sie sogar mit einem Rückschnitt im Winter: Sie werden so frostempfindlicher!
  • Schnell reagieren müssen Sie bei Dahlien: Rechtzeitig vor dem ersten Frost müssen Sie die Knollen ausgraben, abbürsten und trocken im Keller einlagern. Aber: Je länger die Dahlien im Freiland bleiben, desto mehr Nährstoffe lagern die Pflanzen in ihren Knollen ein.
  • Im Oktober ist Pflanzzeit für wurzelnackte Rosen, die nun preiswert in Gärtnereien angeboten werden. Wurzelnackte Rosen sind nicht nur günstiger als Containerware, sie wachsen auch besser an und entwickeln sich auch langfristig besser.
    Wichtig: Kaufen Sie veredelte Rosenstöcke, muss die Veredelungsstelle beim Einpflanzen unterhalb der Erde liegen. Frisch gepflanzte Rosen mit Kompost anhäufeln (Frostschutz und Depotdünger in einem!).
  • Ältere Rosen und auch Stauden und Zwiebelblumen können nun angehäufelt werden oder einen Frostschutz aus Tannenzweigen und Reisig gebrauchen. Stämmchen junger Obst- und Zierbäume werden nun zum Schutz der Rinde mit Vlies umwickelt, ältere Stämme kriegen einen weißen Anstrich gegen Frostrisse.
  • Den Frühling pflanzen: Blumenzwiebeln von Schneeglöckchen, Krokus, Tulpe und Narzisse müssen nun in die Erde, um im Frühjahr für die ersten Blüten im Garten zu sorgen.

Baume und Sträucher

  • Nach dem Laubabwurf können Sie sommergrüne Sträucher umsetzen, die zu dicht beieinanderstehen. Den Boden am neuen Standort reichern Sie mit Komposterde an. Gerade ältere Bäume müssen mit einem großen Wurzelballen umgepflanzt werden.
  • Noch besser ist Umpflanzen von Bäumen in 2 Schritten: Jetzt im Herbst einen Graben um den Baum ausheben (Radius 60-100 cm) und dabei die Wurzeln durchstechen. Ring mit Mulch auffüllen. Bis zum Frühjahr bildet der Baum viele feine Wurzeln im verbleibenden Ballen, was das Anwachsen im Frühling am neuen Standort erleichtert.
  • Achtung: Immergrüne Gehölze dürfen Sie erst im Frühling wieder umpflanzen. Sie hätten jetzt keine Zeit mehr ausreichend Wurzeln zu bilden, um auch über den Winter ausreichend Wasser aufnehmen zu können.
  • Braune Blätter an Immergrünen im Winter sind ein deutliches Zeichen für Wassermangel: Daher Buchs (vor allem als Kübelpflanze) und Kirschlorbeer auch im Winter gießen (an frostfreien Tagen).
  • Kalium und Magnesium verhindern Frostschäden an Nadelgehölzen: Die Salze lassen die Äste von Tannen, Fichten, Thuja und Koniferen schneller verholzen, senken den Wassergehalt des Holzes und machen die Pflanzen so widerstandsfähiger gegen Frost (Winterhärte).
  • Ohne regelmäßigen Rückschnitt werden Hecken mit der Zeit zu breit, und verkahlen im Inneren und in Bodennähe. Ein Verjüngungsschnitt im Oktober regt Hainbuche, Rotbuche, Feldahorn, Liguster, Stechpalme oder Eibe im nächsten Frühjahr wieder zu dichtem Wachstum an: Schneiden Sie die Hecke radikal auf den Mitteltrieb mit wenigen Seitentrieben zurück. Spätestens in der übernächsten Saison ist die Hecke wieder dicht und grün.
  • Der anfallende Grünschnitt wird gehäckselt und dient als Unterstreu bei Sträiuchern oder als Kompostzugabe. Achtung: Kranke Triebe (mit Pilzbefall o. ä.) sofort getrennt entsorgen (Hausmüll oder verbrennen).

Obst und Gemüse im Oktober

  • Nachtfröste verderben die Ernte von Tomaten, Gurken, Paprika und Kopfsalat. Kulturen unbedingt nachts mit Vlies vor Kälte schützen.
  • Die Herbstsonne gibt vielen Früchten noch die letzte Reife: Trauben, Äpfel, Quitten und anderen Obstsorten. Doch: Fallobst und Fruchtmumien sollte regelmäßig entfernt und vernichtet – oder weit entfernt vom Obstbaumbestand für Gartentiere als Futter ausgelegt werden.
  • Lagern Sie selbst geerntetes Obst und Gemüse getrennt voneinander (vor allem Äpfel!): Etwa 5 °C und hohe Luftfeuchtigkeit sind ideal. Lager zur Vermeidung von Fäulnis regelmäßig lüften.
  • Walnüsse sind reif, wenn Sie zu Boden fallen und die grüne Schale aufplatzt – also auflesen, nicht pflücken! Walnüsse lose nebeneinander auf einem mit Kaninchendraht bespannten Holzrahmen in einem warmen Raum (Heizungskeller, Dachboden) trocknen, luftig lagern.
  • Je später Sie Rote Bete ernten, desto mehr Nährstoffe stecken in der Rübe. Doch Vorsicht: Frost bekommt der Knolle gar nicht!
    Bodenfrüchte wie Winterrettich, Rote Bete und Gelbe Rüben (Steckrüben) lagern Sie am besten in einem feuchten Sandbett (mit Folie ausgeschlage Holzkiste, idealerweise stapelbar): Das Gemüse (nur unbeschädigte Früchte einlagern!) muss allseitig von Sand (feucht halten!) umgeben sein und darf sich nicht berühren. Bei weniger als 10 °C Raumtemperatur hält sich das so gelagerte Gemüse bis zum Frühjahr.
  • Grünkohl erst nach dem Frost ernten: Bei Kälte reichert sich Zucker in den Blättern an und macht den Grünkohl schmackhafter und bekömmlicher.
  • Ob ein Kürbis erntereif ist, erkennen Sie an drei einfachen Merkmalen: Der Stiel ist trocken, der Kürbis klingt bei Klopfen hohl und die Schale ist fest. Ernten Sie Kürbisse mit Stielansatz in Schönwetterperioden, so hält er sich länger! Bei Dauerregen oder Frostgefahr: Kürbisse ernten und an einem warmen Platz nachreifen lassen.
  • Auf frische Kräuter müssen Sie auch im Winter nicht verzichten, wenn Sie Petersilie, Kerbel, Dill, Kresse, Senf und Schnittlauch nun in Töpfen oder Schalen aussäen und auf der Fensterbank kultivieren.
  • Winterharte Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Salbei, Estragon und andere holzbildende Kräutersorten, die in Töpfen wachsen, rücken Sie nun wind- und regengeschützt an eine sonnige Hauswand.
  • Rhabarber-Stauden sollten alle 8-10 Jahre geteilt werden – nun ist der richtige Zeitpunkt dafür: Verfärben sich die Blätter braun, teilen Sie den Rhabarber mit einem scharfen Spaten in Stücke mit mindestens drei gut ausgebildeten Knospen ab. Pflanzen Sie Rhabarber in nährstoffreiche Erde (z.B. neben dem Komposthaufen) und gönnen Sie den Stauden ausreichend Platz (1 qm Standfläche pro Pflanze). Achtung: Frisch geteilte Rhabarber-Pflanzen sollten erst im 2. Jahr beerntet werden!
  • Ist das Gemüsebeet abgeerntet, empfiehlt sich die Aussaht von Rot- oder Weißklee als attraktive und wirksame Gründüngung. Die kräftigen Pfahlwurzeln des Klees lockern den Boden, deren Knöllchenbakterien reichern ihn zudem mit wertvollem Stickstoff an.