Krautfäule bei Tomaten und Kartoffeln

Krautfäule ist eine verbreitete Krankheit, die kaum zu verhindern ist. Jedoch kann der Zeitpunkt herausgeschoben werden, an dem die Krautfäule akut wird. Ihre Ursache ist der Pilz Phytophthora infestans. Er befällt Nachtschattengewächse, zu denen Tomaten und Kartoffeln gehören. Bei feuchtem Wetter hat der Pilz gute Lebensbedingungen und kann großen Schaden anrichten.

Die Sporen des Pilzes gelangen durch infizierte Kartoffeln in den Boden und überwintern dort. Im Frühjahr steigen sie in der Kartoffelpflanze in die Stängel und Blätter. Bei feuchtem Wetter keimen die Sporen rasch und der Schaden wird sichtbar. In Zeiten von Trockenheit ruhen die Sporen wochenlang. Wenn die Feuchtigkeit wieder zunimmt, werden sie wieder aktiv.
Krautfäule vorbeugen

Pflanzt eure Tomaten nicht in die Nähe von Kartoffeln. Der Pilz wächst auf den Kartoffeln und seine Sporen werden durch den Wind und Insekten auf die Blätter der Tomaten übertragen.
Wählt widerstandsfähige Sorten. Bei den Tomaten sind das zum Beispiel De Berao, Tigerella, Resi, und Phantasia F1. Robuste Kartoffelsorten sind unter anderem Orla, Rosara, Colleen und Granola.

Mulcht den Boden mit Laub, Stroh, Brennnesseln oder Baumrinde. Die Sporen können dann vom Regen oder Gießwasser nicht aus dem Boden gespült werden und auf die Pflanzen spritzen.
Wenn ihr eure Tomaten oder Kartoffeln in dieselben Gefäße wie im Vorjahr pflanzen, wascht diese vorher mit heißem Wasser aus. Das vernichtet die Sporen. Dasselbe gilt für die Stützen der Tomaten.

Krautfäule an Tomaten verhindern

Setzt die einzelnen Tomatenpflanzen mindestens 70 Zentimeter weit auseinander, sodass sich ihre Blätter nicht berühren. Entfernt die untersten Blätter. Gießt die Tomate dicht am Boden und dicht an der Pflanze. Benetzt auf keinen Fall ihre Blüten und Blätter. Strauch- und Buschtomaten sind gefährdeter als andere Sorten, weil ihr Wuchs so dicht ist, dass die Pflanzen nach Regen nur langsam wieder trocken werden. Entfernt daher einige Blätter und Zweige, damit mehr Luft an die Pflanze herankommt. Ihr könnt auch neben den Stängeln der Tomate einen leeren Blumentopf setzen, der mit dem Rand über den Boden hinaus ragt. Gießt immer nur vorsichtig in den Topf. Der Rand verhindert, dass das Wasser auf die Blätter spritzt.

Mischkulturen mit Tagetes, Ringelblumen oder Brennnesseln behindern den Pilz in seiner Ausbreitung. Die Krautfäule ist der Grund, weshalb Tomaten in einem Unterstand angebaut werden. Er hält sie trocken und hemmt den Wuchs des Schadpilzes.

Krautfäule an Kartoffeln vorbeugen

Lasst die Kartoffeln im Haus vorkeimen und pflanzen sie erst Mitte Mai ins Freiland aus. Setzt eure Kartoffelpflanzen jedes Jahr an einen andern Standort im Garten. Dann können sie nicht mit den Sporen des Vorjahres infiziert werden. Pflanzt Bohnen und Sellerie zwischen die Kartoffeln. Wenn die Kartoffeln in einer Kartoffeltonne wachsen, wählt den Standort so, dass nur wenig Regen auf die Pflanzen fallen kann.

Kautfäule erkennen und bekämpfen

Krautfäule erzeugt braune Flecken, die am Rand der Blätter beginnen. Später ist die Unterseite der Blätter wie mit Schimmel weiß überzogen. Aus diesem sogenannten Pilzrasen entstehen die Sporen, die durch Wind, Regen und Insekten verbreitet werden. Tomaten bekommen graue, eingesunkene Flecken, die sich verhärten und faulen. Auch die Kartoffelknollen werden angegriffen. Beide sind dann ungenießbar und gehören in den Hausmüll.

Untersucht eure Pflanzen alle ein bis zwei Tage, um den Pilzbefall so früh wie möglich zu erkennen. Entfernt befallene Pflanzenteile und entsorgt sie im Hausmüll, nicht auf dem Kompost! Bestäubt die Kartoffelpflanzen ab Mitte Mai wöchentlich mit Gesteinsmehl oder Algenkalk. Gießt Sie mit Zwiebelschalenbrühe und Schachtelhalmtee. Eine andere Empfehlung ist das Spritzen mit Milchwasser, das im Verhältnis 1:5 gemischt wird – also 2 Liter Milch auf 10 Liter Wasser. Außerdem hilft Spritzen mit Brennnesselbrühe oder Algenextrakt.